Einheitliche Preise in Frankfurt, Wiesbaden und Darmstadt – Auch Offenbach erhöht Gebühren
Frankfurt – In Frankfurt kostet ein Bewohnerparkausweis nach Informationen dieser Zeitung künftig 120 Euro im Jahr. Bislang kostete der Parkausweis 50 Euro für zwei Jahre, also 25 Euro im Jahr. Die Gebühren werden also etwa fünfmal teurer.
„25 Euro im Jahr sind nicht mehr zeitgemäß“, begründete Uwe Schulz, der verkehrspolitische Sprecher der FDP im Römer, den Schritt. Die Stadt habe die Gebühren seit Jahren nicht mehr erhöht. Andere Städte wie Offenbach, Wiesbaden und Darmstadt hätten die Gebühren ebenfalls angepasst. „Auch in Frankfurt wird sich etwas verändern“, sagte Katharina Knacker, die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen im Römer, die ein „Gesamtpaket“ ankündigte. Den Vortrag des Magistrats zum Bewohnerparken erwarte sie in den kommenden Wochen, spätestens bis zum Frühjahr. Schon vor gut einem Jahr hatte das Verkehrsdezernat der Römer-Koalition Vorschläge zur Gebührenerhöhung unterbreitet. Ziel ist demnach eine „gerechtere Verteilung der tatsächlichen Kosten für das Parken auf der Straße“, wie aus einem Magistratsbericht hervorgeht.
Nicht mehr kostenlos parken
Aus Sicht der Oppositionsfraktion CDU sollten sich die Gebühren beim Bewohnerparken nach den Parkzonen staffeln – hoch in der Innenstadt, günstig in Randlage, sagte Frank Nagel, der verkehrspolitische Sprecher der CDU im Römer. Gleichzeitig müsse die Stadt die Kontrollen ausweiten und die Interessen von Gewerbetreibenden und Handwerk berücksichtigen.
In Frankfurt gibt es momentan 41 Bewohnerparkzonen, außerdem subventioniertes Parken an Kipppfosten und in Parkhäusern in der Altstadt. In der Innenstadt sowie in Stadtteilzentren werden die Parkzonen bewirtschaftet, sprich: Es gibt Parkscheinautomaten. Zuletzt kamen bewirtschaftete Parkzonen in Bornheim, im Westend und im Nordend hinzu. Ziel der Koalition ist, alle Bewohnerparkzonen zu bewirtschaften. In einer zweiten Stufe will die Stadt laut Magistratsbericht Bewohnerparken in 20 Zonen, hauptsächlich um den Alleenring herum, einführen.
Derzeit passen zahlreiche Städte in der Region die Parkgebühren an. Offenbach hat das Bewohnerparken zum 1. Januar von 30,70 Euro auf 75 Euro erhöht.
Die Landeshauptstadt Wiesbaden finanziert ihre neuen verbilligten Tickets für den öffentlichen Nahverkehr durch die Anhebung der Preise für das Anwohnerparken. Menschen, die ihr Auto künftig in ihrem Viertel auf der Straße abstellen möchten, müssen künftig zwölf statt einen Euro im Monat bezahlen. Wie in Frankfurt beträgt der Jahrespreis 120 Euro. Der so eingenommene Millionenbetrag kommt den Personen zugute, die regelmäßig Bus und Bahn fahren und wenig Geld haben. Der Preis für die Monatskarte für Schüler soll sich auf 15 Euro halbieren und die Sondermonatskarte, die von Fahrgästen genutzt wird, die Sozialhilfe oder Grundsicherung beziehen, soll in das von der Bundesregierung geplante 49,90-Euro-Ticket integriert werden.
In Darmstadt ist nach Angaben eines Sprechers der Stadt nicht geplant, die bereits seit einigen Jahren geltende Jahresgebühr für das Anwohnerparken in Höhe von 120 Euro zu erhöhen. In Darmstadt wurde zuletzt zum 1. Dezember 2022 im östlichen Teil des Stadtteils Bessungen eine Zone eingerichtet, in der Gebühren für das Abstellen von Fahrzeugen gezahlt werden müssen.
Kostenpflichtige Parkzonen, in denen dann auch Anwohner entsprechende Parkausweise benötigen, hat die Stadt Darmstadt in den vergangenen Jahren sukzessive im Zentrum der Innenstadt sowie im Stadtteil Bessungen, im Kapellplatz- und im Woogsviertel und rund um das Welterbeareal auf der Mathildenhöhe geschaffen. Weitere Parkscheinautomaten werden in den nächsten Monaten im nördlichen Teil der Darmstädter Innenstadt installiert. Weitere kostenpflichtige Parkzonen will die Stadt bis zum Jahr 2025 auch im Bürgerparkviertel, im östlichen Teil des Pallaswiesenviertels und im Verlegerviertel, im westlichen und im südlichen Teil von Bessungen, im nördlichen Teil des Paulusviertels sowie auf der Lichtwiese – wo sich vor allem der Außencampus der Technischen Universität Darmstadt befindet – etablieren.
FLORIAN LECLERC, MADELEINE
RECKMANN UND JENS JOACHIM