15-Minuten-Takt auf der RB 12?

HÖCHST / LIEDERBACH RMV hat eine Studie in Auftrag gegeben

Johannes Baron ist als Verkehrsdezernent des Main-Taunus-Kreises zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Main-Taunus-Verkehrsgesellschaft (MTV). Zusammen mit dem MTV-Geschäftsführer Roland Schmidt hat er sich die Strecke der Regionalbahn RB 12 näher angeschaut: Es ging um die Infrastruktur der RB 12, die den dringend nötigen Ausbau der Kapazitäten auf der Strecke limitiert. Seit langem übersteigt die Nachfrage auf der Verbindung das Angebot (wir berichteten).

Strecke muss zweigleisig werden

Auf Initiative der MTV verkehrt deswegen seit dem 15. Dezember 2019 zusätzlich die Buslinie E 12 zur Entlastung der Regionalbahn. Die Buslinie E 12 führt von Kelkheim über Liederbach nach Höchst zum Industriepark. Mittlerweile hat der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) eine Machbarkeitsstudie zur Einführung eines 15-Minuten-Taktes in Auftrag gegeben. “RMV und MTV kooperieren hierbei eng in der Erstellung und Umsetzung”, sagt MTV-Sprecher Frank Nagel, zugleich Stadtverordneter im Frankfurter Römer und Vorsitzender des CDU-Fachausschusses Verkehr. Die MTV übernehme dabei auch anteilig die Kosten, sagt Nagel. Zur Steigerung der Kapazitäten nach Höchst müsse im Liederbacher Abschnitt die Strecke zweigleisig ausgebaut werden. Bis zum Ausbau könne der heutige 30-Minuten-Takt nur vereinzelt ergänzt werden.

Kreisbeigeordneter Johannes Baron und MTV-Chef Roland Schmidt kamen bei ihrer Besichtigung der Strecke am Liederbacher Bahnhof mit der Bürgermeisterin der kleinsten der MTK-Kommunen zusammen: Eva Söllner begrüßte sie zur Besprechung der erforderlichen Verbesserungen und Entwicklungschancen. Baron weiß, dass etwas getan werden muss: “Die Nachfrage auf der RB 12 wächst permanent, da muss auch die Infrastruktur ausgebaut werden. Unser gemeinsames Ziel ist der 15-Minuten-Takt, zumindest in der Hauptverkehrszeit.” Bürgermeisterin Söllner ergänzt: “Die RB 12 ist für die Gemeinde Liederbach ein wichtiger Standortfaktor. Die Bürger erwarten ein dichtes Fahrtangebot, der 15-Minuten-Takt muss kommen, das steht nicht zur Diskussion.” Genaue Vorstellungen zum Streckenausbau hat Roland Schmidt. Er ist zuversichtlich, dass die Machbarkeitsstudie zu einem positiven Ergebnis kommt: “Die ,Königsteiner Bahn’ hat eine Erfolgsgeschichte, die wir fortsetzen wollen. Derzeit fahren noch viele Auto, die dann gerne umsteigen können, wenn die Kapazität stimmt.”

Zum Fahrplanwechsel 2022 / 23 sollen auch die 27 Brennstoffzellenzüge in Betrieb gehen, die die RMV-Tochtergesellschaft fahma voriges Jahr beim französischen Hersteller Alstom bestellt hat und die im Industriepark Höchst mit Wasserstoff betankt werden sollen. Sie ersetzen die bisherigen mit Diesel betriebenen Züge auf den Linien RB 11 (Höchst-Bad Soden), RB 12 (Frankfurt-Königstein), RB 15 (Frankfurt-Bad Homburg – Brandoberndorf) und RB 16 (Friedrichsdorf-Friedberg).

Auch auf Frankfurter Gebiet sollen Infrastrukturverbesserungen kommen. Zwei weitere Bahnstationen – eine in Nied, eine im Gallus – sind im Gespräch. Zuvor muss jedoch im Gleisvorfeld des Frankfurter Hauptbahnhofs eine Brücke gebaut und ein Bahnsteiggleis reaktiviert werden. hv