Im April 1932 begannen die Bauarbeiten auf dem bis dahin landwirtschaftlich genutztes Gelände des Hofguts Goldstein für die ersten 64 Siedlerstellen. Das Land in Höhe der Staustufe Griesheim und nördlich des Stadtwaldes beherrschte damals das Hofgut Goldstein. Die Ursprünge des Hofguts gehen auf eine Wasserburg aus dem 14. Jahrhundert zurück. Sie wurde von der Frankfurter Patrizierfamilie Goldstein errichtet. Der Schwanheimer/Goldsteiner CDU-Vorsitzende Frank Nagel erinnert, dass der Frankfurter Hochbau- und Siedlungsdezernent Ernst (Georg) May 1929 anlässlich des Internationalen Kongresses für Neues Bauen das Großprojekt Gartenstadt Goldstein vorgestellt hat. Doch der Plan musste aus Kostengründen zurückgestellt werden und May verlies im Folgejahr Frankfurt. Doch 1931 beteiligte sich die Stadt an einem Notprogramm des Reichsfinanzministeriums und plante in Erbpacht das Gelände zur Verfügung zu stellen. Entgegen dem Projekt einer Gartenstadt wurde nun eine landwirtschaftlich geprägte Siedlung für kinderreiche Familien geplant. Die CDU-Ortsbeirätin Ilona Klimroth ergänzt aus einer Dokumentation der ErnstMay-Gesellschaft: „Das neue Projekt sah vor, dass die Siedler ihre Häuser unter Anleitung selbst errichteten und durch Bewirtschaftung von Gartenland und der Haltung von Nutztieren sich eine Existenzgrundlage verschaffen konnten um die Fürsorgekassen zu entlasten.“ In den vier Jahren bis 1936 entstanden die insgesamt 930 Siedlerstellen. Um die Kosten gering zu halten wurde auf die Erschließung des Geländes verzichtet. Nur der Anschluß an das Elektrizitätsnetz wurde gelegt. Es gab keine Gas- oder Wasseranschluss und keine Kanalisation. Die Siedlung war durch die Straßenbahn und durch eine geplante Hauptverkehrsstraße mit der Innenstadt verbunden. Andererseits war sie geprägt von offenen Abwassergräben und unbefestigten Straßen ohne Beleuchtung. Die heutigen Straßen waren nur leicht befestigte etwa fünf Meter breite Wege die auf beiden Seiten von Entwässerungsgräben gesäumt wurde, wo sich heute die Bürgersteige befinden. Zwar wurde nach dem Krieg die Kanalisation gebaut und deswegen die Gräben zugeschüttet, doch die Breite der Straßen ist bis heute geblieben und die Verkehrsanbindung hat sich kaum verändert. Der Schriftführer der CDU Schwanheim/Goldstein, Max Leißner, meint dazu: „Auch wenn Goldstein 15 Jahre gebraucht hat, bis es nach seiner Gründung Teil von Frankfurt wurde, so hat Goldstein doch nie richtig seine Siedlungsstruktur verloren. Das ist schön so, für mich ist das Heimat. Nichtsdestotrotz könnte die verkehrliche Anbindung, gerade im östlichen Goldsteins, wirklich besser sein. Es muss möglich sein, auch für die Goldsteiner Siedlungsstruktur eine vernünftige Verkehrsanbindung zu schaffen, dass Dribbe nicht abgehängt wird!“ FN