Hofheim/Frankfurt – Landauf, landab fordern fast alle Parteien eine Verkehrswende: Mehr Bus und Bahn statt Autofahren! Allen voran die Grünen.

Doch nun erhöht der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) seine Fahrpreise um knapp 4% zum 1. Juli. Sollen etwa verteuerte Fahrscheine Menschen in Scharen anlocken?

RMV heißt jetzt: Richtig Miese Verarsche

Parteiübergreifend stimmten Polit-Vertreter aus 24 Städten und Gemeinden im RMV-Aufsichtsrat mit großer Mehrheit für die zweite Tarif-Erhöhung des Jahres, zum 1.1. gab‘s bereits 1,5% Aufschlag – allen voran Frankfurts OB Peter Feldmann (63, SPD) als der Vorsitzende des Gremiums. Nur Wiesbaden und Mainz protestierten: „Falsches Signal zur falschen Zeit“, so Wiesbadens Verkehrsdezernent Andreas Kowol (59, Grüne).

Der Rest redet sich raus – trotz großspuriger Ziele und Versprechungen der vergangenen Wochen und Monate. „Wenn wir Geld drucken könnten, hätten der Oberbürgermeister und ich den Fahrgästen das gerne erspart. Aber wir können nicht immer höhere Summen aus dem städtischen Haushalt zuschießen“, sagt Frankfurts Verkehrsdezernent Stefan Majer (63, Grüne).

RMV-Chef Knut Ringat (61): „Diese Preiserhöhung macht niemandem Spaß. Aber unsere Kosten sind 2021 enorm gestiegen: Energie um 33 %, Diesel um 17 %, Personal um 7,5 %. Der Aufsichtsrat hat zugestimmt, weil wir keine andere Deckungsquellen haben.“

Frank Nagel (56), Verkehrsexperte der CDU Frankfurt: „Kurzfristig gibt‘s keine Alternative zur Tariferhöhung, mittel- und langfristig müssen Qualität und Quantität im RMV verbessert und dringend ausgebaut werden. Sonst steigt keiner vom Auto in Bus und Bahn um.“

Kritik an der Preiserhöhung kommt vom FDP-Landtagsabgeordneten Stefan Naas (48): „Das RMV-Angebot muss dringend verbessert werden. Und die Preise für Einzeltickets müssen fairer, d. h. mehr nach gefahrener Strecke berechnet werden.“