CDU fordert Bestellung weiterer Straßenbahnen
Fahrzeuge ohne Klimaanlage nicht länger als nötig einsetzen
Frankfurt am Main, 06. Juli 2021 – CDU-Verkehrsexperte Frank Nagel mahnt: „Noch sind die neuen Straßenbahnen der Bauart T nicht ausgeliefert, da zeichnet sich der nächste Engpass ab. Aktuell werden bis zu sieben nicht barrierefreie, hochflurige Fahrzeuge im Straßenbahnnetz eingesetzt.
Doch auch nach Auslieferung der bestellten T-Wagen ist keine echte Besserung in Sicht. Das wachsende Straßenbahnnetz fordert zusätzliche Fahrzeuge, der bloße Ersatz der alten Wagen reicht nicht.“ Aktuell seien nur Fahrzeuge zum Ersatz der R-Wagen und der alten hochflurigen Fahrzeuge aus den 70er Jahren bestellt.
Dass mehr Fahrzeuge erforderlich sind, zeigt sich z.B. bei Veranstaltungen im Stadion unter der Woche. Dann müssen die Linien 11 und 21 bereits ab Mittag ausgedünnt werden, damit am Abend der Stadionverkehr umgesetzt werden kann. „Sollen wir hoffen, dass die Eintracht keinen erfolgreichen Europaauftritt hat?“, scherzt der Vorsitzende des Fachausschuss Verkehr der CDU, Frank Nagel.
Das Angebot für die Fahrgäste im Straßenbahnnetz muss ausgebaut werden. Dies sieht auch der Beschluss des Nahverkehrsplans 2025+ mit drei neuen Linien vor: 13 Industriehof – Heilbronner Straße, 19 Friedberger Warte – Offenbach Stadtgrenze und 20 Rebstockbad – Bürostadt Niederrad. Dafür werden mehr Fahrzeuge benötigt. Deswegen sollen nach bisheriger Planung 20 alte Straßenbahnen des Typs R weiterhin eingesetzt werden. Allerdings sind bis zur geplanten Eröffnung der Ringstraßenbahn diese Fahrzeuge über 35 Jahre alt und haben z.B. keine Klimaanlage. „Die R-Wagen aus dem Jahr 1993 waren die erste Serienstraßenbahn mit 100% Niederflur. Sie sind ihre konstruktionsbedingten Kinderkrankheiten nie losgeworden.“ Nagel hält es für unzeitgemäß, „dass man 120 Jahre nach Erfindung der Klimaanlage weiterhin noch Straßenbahnen ohne Klimaanlage einsetzen will“.
Jetzt sei es an der Zeit, die Ausschreibung für die Beschaffung neuer Straßenbahnwagen für die Jahre ab 2025 vorzubereiten. Die Baureihe R müsse ersetzt werden, absehbar betreffe dies aber auch die 2003 gelieferten Wagen der nachfolgenden Baureihe S. „Der Magistrat muss unverzüglich handeln. Absichtserklärungen im Koalitionsvertrag sind sonst reine Papierverschwendung“, so Nagel. Darüber hinaus sollte kurzfristig die Option für weitere 12 oder 13 Fahrzeuge vom Typ T umgesetzt werden. Damit wäre kurzfristig eine Alternative zu den fahrgastunfreundlichen R-Wagen zu haben. CDU-Verkehrsexperte Nagel konkretisiert außerdem: „Jede Investition in die dann 35 Jahre alten R-Straßenbahnwagen ist eine Fehlinvestition. Jetzt bekommt man noch Geld für den Verkauf der Wagen, anstelle sie teuer verschrotten zu müssen.“