CDU sieht Stadtrand vernachlässigt

Frankfurt – Die CDU im Römer hat verhalten auf die Ergebnisse der Studie „Mobilität in Städten“ reagiert. Zwar nehme der innerstädtische Autoverkehr kontinuierlich ab, gleichwohl sei er an den Stadtgrenzen gestiegen. „Wer die Mobilität in Frankfurt verstehen will, darf nicht nur auf das Verhalten der Stadtbevölkerung schauen, sondern muss auch die Realitäten an den Stadträndern und auf den Einfallstraßen ernst nehmen“, sagte der mobilitätspolitische Sprecher der Fraktion, Frank Nagel. Am Stadtrand hat der Autoverkehr laut Studie im Vergleich zu 1988 um 9 Prozent zugenommen. Am inneren Kordon mit Alleenring, Hauptbahnhof, Mainbrücken nahm er im gleichen Zeitraum um 42 Prozent ab.

Zwei Drittel aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Frankfurt wohnten nicht in der Stadt, führte Nagel aus. Viele seien mangels Alternativen auf das Auto angewiesen. Er rief den Mobilitätsdezernenten auf, Lösungen zu schaffen wie Park-and-Ride-Angebote, verlässliche Bahnverbindungen und einen leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehr. Der Ausbau der Regionaltangente West müsse vorankommen, die Ausdünnung des Fahrplans für den Nahverkehr in Frankfurt müsse zurückgenommen werden. In der Innenstadt dürfe dem Autoverkehr kein Raum entzogen werden, „ohne vorher Alternativen zu schaffen“. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) nimmt die Studie zum Anlass, sich für eine Fokussierung auf den Umweltverbund – Fuß-, Rad-, Nahverkehr – auszusprechen. „Frankfurt wächst, und dadurch gibt es auch immer mehr Menschen, die auf unseren Straßen unterwegs sind“, sagt dessen verkehrspolitischer Sprecher Ansgar Hegerfeld. Die Verkehrsmittel Fuß, Fahrrad und ÖPNV sollten ein flächendeckendes und von allen Menschen nutzbares Netz bekommen, fordert Hegerfeld. Sie dürften gegenüber dem Autoverkehr nicht benachteiligt werden, etwa durch besonders lange Rotphasen an Ampeln.

Dass lange Strecken zunehmend mit dem Fahrrad zurückgelegt würden, führt Hegerfeld auf die gestiegene Nutzung von Pedelecs zurück, auch um zwischen Wohnort und Arbeitsplatz zu pendeln. „Dieser Wechsel schafft Platz für andere Verkehrsmittel oder Nutzungsarten auf den Straßen.“