„Das ist keine verantwortungsvolle Planung“
CDU kritisiert bisheriges Vorgehen bei der Regionaltangente Ost
Die CDU-Fraktion im Römer fordert bei der Planung für die Regionaltangente Ost weitere Trassenuntersuchungen und insbesondere für die Bürger im Frankfurter Osten mehr Transparenz. Diesen lediglich eine Variante zu präsentieren, die zudem eine 20 Meter hohe Brücke über das Riedbad und einen möglichen Tunnelmund am Berger Hang in unmittelbarer Nähe eines Bauernhofs vorsehe, beunruhige die Menschen in Bergen-Enkheim, sagt der verkehrspolitische Sprecher der CDU, Frank Nagel.
Seine Kritik richtet sich gegen den für die Planung zuständigen Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und die Stadt Frankfurt. RMV und Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Die Grünen) hatten vor Kurzem im Ortsbeirat Bergen-Enkheim eine Trasse als Vorzugsvariante präsentiert, die im Frankfurter Osten vor allem den Grüngürtel mit seinen Schutzgebieten und ökologisch wertvollen Waldgebieten zerschneiden würde.
Die CDU im Römer warnt die Stadtregierung, die von Grünen, SPD, FDP und Volt geführt wird, bei der Trassenfestlegung Fakten zu schaffen. Vor einer Entscheidung über eine Vorzugstrasse müssten zunächst die noch nicht näher untersuchten Trassenvarianten beispielsweise vom Niddertal über Maintal nach Frankfurt sowie zusätzliche Alternativen in den Blick genommen werden. Am Ende könne eine vollständig unterirdische Strecke von Frankfurt-Fechenheim bis hinter Bergen-Enkheim eine Lösung sein, um eine Führung der Regionaltangente Ost durch das Landschaftsschutzgebiet ebenso zu vermeiden wie die „turmhohe Brücke“ über das Bergen-Enkheimer Freibad, äußert Nagel. In jedem Fall müssten bei der Ermittlung der am besten geeigneten Variante die politischen Gremien der Stadt und die betroffenen Bürger umfassend einbezogen werden.
Für die CDU sind laut Nagel bei der Auswahl der Streckenführung die Eingriffe in Natur und Landschaft, die städtebaulichen Auswirkungen und die Folgen für die bauliche und soziale Infrastruktur wie Wohngebäude, Sportanlagen, Kleingärten und Landwirtschaft und zudem die Lärmbelastung für den Stadtteil Bergen-Enkheim „zwingend zu berücksichtigen“. Die Planung wie bisher nur auf das technisch Machbare, den verkehrlichen Nutzen und die Förderfähigkeit der Kosten zu beschränken sei „zu wenig“. Ein solches Vorgehen erfülle auch in diesem frühen Stadium nicht die Anforderungen an eine verantwortungsvolle und sorgsam abgewogene Planung.
Die Regionaltangente Ost ist ein Teil des geplanten Schienenrings um Frankfurt herum. Sie soll eines Tages die Pendlerströme aus dem Vogelsberg und dem Niddertal aufnehmen und direkt nach Frankfurt bringen.mch.