Donnerstag, 22. Oktober 2020, Frankfurter Neue Presse / Lokales

Erste Erfolge rund um die Käthe-Kollwitz-Schule

ZEILSHEIM – Gefährliches Parken vor dem Kiosk wird durch Fahrradbügel unterbunden

Die Fahrradbügel und der Pfosten sollen verhindern, dass hier geparkt wird. Foto: privat

“Manchmal kann man eben doch was bewegen, wenn man beharrlich ist”, sagt Melanie Wollnik und freut sich über das Erreichte. Die Zeilsheimerin kämpft zusammen mit anderen Müttern und Vätern von Kindern, die auf die Käthe-Kollwitz-Schule gehen, für mehr Sicherheit auf den Schulwegen. Ein kleiner Erfolg ist jetzt an der Ecke Westhöchster Straße / Blauländchenstraße zu verzeichnen: Die Stadt hat neben dem Zebrastreifen das Falschparken unterbunden, indem sie die Fläche mit zwei Fahrradbügeln und einem Pfosten versperrt hat.

“Nur mal schnell” zum Imbiss

Dort war es immer wieder zu gefährlichen Situationen für Fußgänger oder Radfahrer gekommen, weil dort abgestellte Autos von Leuten, die “nur mal schnell” zum Kiosk oder zum Imbiss wollten, dazu geführt hatten, dass die Einmündung der Blauländchenstraße so verengt wurde, dass von der Westhöchster Straße einbiegende Autofahrer dann wieder zurücksetzen mussten – auf den Zebrastreifen, was besonders die Kinder auf dem Schulweg gefährdete.

Im vergangenen Monat hatten sich Eltern um Melanie Wollnik und die Zeilsheimer Kinderbeauftragte Susanne Langohr mit Vertretern der Zeilsheimer CDU und der Grünen getroffen, um sich ein Bild von der Situation zu machen. Damals hatte CDU-Verkehrsexperte Frank Nagel bereits angekündigt, dass die Absperrungen an der Ecke vor dem Kiosk unbürokratisch umgesetzt werden.

Ungelöst ist aber noch das Problem mit der Fußgängerampel am Übergang über die Westhöchster Straße auf Höhe des Frankenthaler Wegs. Auch dort muss etwas geschehen. Die 30 Jahre alte Ampel ist nicht an das gestiegene Verkehrsaufkommen angepasst; Fußgänger müssen zu lange warten und werden außerdem mit Dieselabgasen zugenebelt, wenn in Fahrtrichtung Alt-Zeilsheim ein Bus neben dem Übergang hält. Ist es ein langer Gelenkbus, ragt sein Heck sogar in den Überweg hinein. Weil die Ampel noch von der analogen Generation ist, kann ihre Schaltung nicht ohne Weiteres an die veränderten Bedingungen angepasst werden (wir berichteten): Zusätzlich zur Käthe-Kollwitz-Schule ziehen in dem Karree auch zwei neue Kindergärten Verkehr an, der im besten Fall zu Fuß unterwegs ist. Besonders vor der ersten Schulstunde, wenn viele Kinder gleichzeitig vonseiten der Kolonie über die Straße möchten, ist die Wartezeit zu lang und die Gehzeit deutlich zu kurz.

Ein Ortstermin soll es richten

Doch es tut sich etwas: Bei einem Ortstermin mit Vertretern des Straßenverkehrsamts und anderer Ämter soll nun geprüft werden, wie der von Eltern bemängelte Fußgängerüberweg dort direkt an die Kreuzung verlegt werden kann, damit eine besser von allen Verkehrsteilnehmern einsehbare Querung möglich ist. Beantragt hat das Hanneke Heinemann, Ortsbeirätin der Grünen und selbst Zeilsheimerin. Bei dem Ortstermin soll zudem geprüft werden, ob es weitere Alternativen gibt, die eine Straßenquerung ohne Umwege und ohne Behinderung für Fußgänger ermöglicht.

Rund um die Käthe-Kollwitz-Schule gibt es nach Meinung der Eltern, die gemeinsam die initiative “Kleine Schritte für mehr Sicherheit” bilden, viele gefährliche Stellen. Etwa an der Ecke Blauländchen- / Klosterhofstraße, in direkter Nähe der beiden Kindergärten. Auch dort wird beim Parken der Sicherheitsabstand zum Zebrastreifen oft nicht eingehalten; gerade Kinder sind mit ihrer geringen Größe dann von einbiegenden Autofahrern nur schwer zu sehen.

Gefahr auch durch Eltern-Taxis

Auch im Frankenthaler Weg werde rund um die Schule immer wieder falsch geparkt und sogar mitten auf der Straße angehalten, kritisiert die Elterninitiative. Das allerdings hänge meist mit den so genannten “Eltern-Taxis” zusammen: Väter und Mütter, die ihre Kinder zur Schule oder zum Kindergarten fahren. Holger Vonhof