Wieder Debatte über Oeder Weg

Im Verkehrsausschuss des Frankfurter Römer warf am Montagabend eine Bürgerin das Wort „Oeder Weg“ in die Runde, schon startete eine Grundsatzdebatte, die mehr als eine Stunde in Beschlag nahm. Die Bürgerin aus dem Nordend klagte in der Fragestunde, die Stadt fördere den Radverkehr mittlerweile zu sehr und vernachlässige die anderen Verkehrsarten.

Hans-Peter Kratz von der Taxi-Vereinigung griff das auf und bemängelte, an die meist älteren Kundinnen und Kunden der Taxiunternehmen denke die Stadtpolitik bei ihrer Planung zu wenig. Das konnte Katharina Knacker (Grüne) so nicht stehen lassen. Bis auf wenige Fahrradstraßen sei der Großteil der Stadt noch vom Auto dominiert.

Wer einen Job in der Verwaltung habe, den kümmerten die Umsätze des Einzelhandels auf dem Oeder Weg wohl nicht, mutmaßte Uwe Schulz (FDP). Er prophezeite der Diagonalsperre im Oeder Weg ein baldiges Ende und spielte damit das aus der Bundespolitik bekannte Spiel „Opposition in der Koalition“.

Das fasste nicht nur Frank Nagel (CDU) so auf, als wolle die FDP nach der nächsten Kommunalwahl eine Koalition mit der CDU eingehen. Nagel sprach sich dafür aus, beim Oeder Weg den Stand „auf Null“ zurückzudrehen. Manfred Zieran (Ökolinx), der selbst nahe dem Oeder Weg wohnt, sah sich umgeben von „Autofetischisten“, die die Zeit zurück in die 1960er Jahre drehen wollten. „Es macht ein bisschen müde, die gleiche Diskussion in jedem Ausschuss zu führen“, sagte schließlich Daniela Mehler-Würzbach. fle