Hoffnung auf Tempo 30
Tempo 30 auf Hauptstraßen in Rödelheim wird wahrscheinlicher. Die Stadt darf die Höchstgeschwindigkeit nach Beschluss der neuer Straßenverkehrsordnung verringern.
Bürger haben sich im Mobilitätsausschuss des Römers für Tempo 30 auf der Thudichumstraße in Rödelheim starkgemacht. In Nebenstraßen des Stadtteil gelte das Limit bereits, führte ein Besucher aus, und die Thudichumstraße sei ein Schulweg und ein Weg zu Seniorenheimen. „Das rechtfertigt eine Tempo-30-Zone.“ Er sorge sich um seine Tochter. Wenn ein Linienbus mit Tempo 50 unterwegs sei, bleibe nur wenig Platz zwischen Fahrbahn und Hauswand.
Ein weiterer Bürger monierte die Rotlichtfahrten von Autos. „Man sollte sich mal eine Viertelstunde hinstellen. Ein Auto wird garantiert über Rot fahren. Ich mache mal ein Video dazu“, kündigte er an. Auch stehe ein Stromkasten so, dass man Kinder nicht sehe. Seiner Schätzung nach kostet die Einführung von Tempo 30 etwa 40 000 Euro. „Wir haben schon eine Demo veranstaltet und die nächste Demo bereits angemeldet.“
Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) sagte, die Vorhabenträger im ÖPNV seien von jeder Tempoverringerung „nicht so begeistert“. Auch gebe es nach der alten Straßenverkehrsordnung keine Anordnungsgrundlage für Tempo 30, weil keine Gefahrenschwerpunkte vorlägen.
Nun habe der Gesetzgeber die Straßenverkehrsordnung aber reformiert. Die entsprechende Verwaltungsvorschrift liege seit wenigen Tagen vor. „Wir dürfen die Sache anders beurteilen“, sagte Siefert. Der Ortsbeirat habe bereits einen neuen Antrag gestellt. „Wir sind gespannt, was da herauskommt.“
Im neuen Antrag schlägt der Ortsbeirat 7 wiederholt Tempo 30 auf der Thudichumstraße und dem Hausener Weg vor sowie nun auch auf weiteren Rödelheimer Straßen.
„Ich hoffe sehr auf die Umsetzung nach der neuen Straßenverkehrsordnung“, sagte Johannes Lauterwald (Grüne), Stadtverordneter und Ortsvorsteher.
Die Opposition zeigte sich ebenfalls zuversichtlich. „Es freut uns, wenn der Sachverhalt neu beleuchtet wird“, sagte Frank Nagel (CDU). Nicht Tempo 30 sei ein Problem für Busse, sondern die Regelung rechts vor links in Tempo-30-Zonen.
Im Frankfurter Norden sei auf den Hauptstraßen mit Tempo 30 rechts vor links bereits aufgehoben und gelte nur in Nebenstraßen, wusste Kristina Luxen (SPD).
Von: Florian Leclerc