Frankfurt – Neue Park+Ride-Parkplätze entlang der nun ausgebauten Strecke der S-Bahnlinie 6 fordert der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Römer, Frank Nagel. Die Stadt müsse diese Gelegenheit nutzen, um Pendler zum Umsteigen zu bewegen.
In der Bürgerfragestunde des Mobilitätausschusses der Stadtverordneten hatte zuvor Anwohner Eick Hoemann aus dem Dornbusch dafür geworben, dass sich die Stadtpolitik stärker bemühen solle, das Problem der vielen Pkw-Pendler zu lösen. Dafür müsse nicht nur der öffentliche Nahverkehr stärker ausgebaut werden, ebenso müsse die Stadt Park+Ride ausweiten und fürs Umsteigen nicht nur U- und Straßenbahnen, sondern auch Leihfahrräder, Lastenräder und Pendelbusse anbieten. Ebenso seien mehr Quartiersgaragen nötig, findet Hoemann. „damit man das Parken an den Straßen radikal reduzieren kann“.
Grüne: Stadt zu eng für mehr Garagen
In Frankfurt geschehe bereits viel für den ÖPNV-Ausbau, wie zuletzt der Bau der eigenen Gleise für die S6, erinnert die mobilitätspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Katharina Knacker. Sowohl für Park+Ride wie auch Quartiersgaragen fehle vielerorts aber einfach der Platz, da die Bebauung in der Stadt so dicht sei. „Frankfurt ist nicht als autogerechte Stadt gebaut“, erinnert sie.
Das lässt ihr CDU-Verkehrspolitiker Frank Nagel nicht durchgehen: „Es gibt viele Anregungen für Standorte von Quartiergaragen aus Ortsbeiräten“, entgegnet er. Vor allem erwarte die CDU, „dass dieses Jahr etwas passiert bei Park+Ride“. Die frisch ausgebaute Strecke der S6 biete sich dafür aktuell an, wo die Schnellbahnen künftig im reinen 15-Minuten-Takt rollen können.
Bis spätestens Jahresende wolle er sein neues Konzept dazu vorstellen, kündigt Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) an. Das hatte er in Auftrag gegeben. Damit weicht Siefert von der bisherigen Ausrichtung ab, Umsteigeparkplätze vor allem im Umland in den Wohnorten der Pendler zu schaffen.
Stattdessen will er nun mehr Park+Ride am Stadtrand schaffen, beispielsweise an der Rastanlage Taunusblick an der A5. Das hatte die CDU schon länger gefordert. Mit dem Ausbau von Park+Ride, des öffentlichen Nahverkehrs und auch der Radschnellwege bemühe sich die Stadt bereits, mehr Pendler zum Umsteigen zu bewegen, betont Siefert. Allerdings zweifelt er den Nutzen von Quartiersgaragen an. Diese zu bauen sei mit 40 000 bis 50 000 Euro je Stellplatz sehr teuer. Jeder Parkplatz müsse anschließend monatlich für 150 bis 200 Euro vermietet werden. Das sei vielen Anwohnern zu teuer, diese parkten ihre Autos dann doch wieder an den Straßen, meint Siefert.
Lieber Parkgebühren statt neue Parkplätze
Deutlich wirkungsvoller sei hingegen die Parkraumbewirtschaftung, also das Aufstellen von Parkscheinautomaten in Anwohnerparkzonen. Das verhindere ortsfremde Dauerparker, „und Anwohner finden problemfrei Parkplätze“, berichtet der Dezernent von den Erfahrungen aus bisher umgesetzten Parkscheinzonen.
„Dadurch müssen wir nicht mehr so viele Quartiersgaragen bauen“, so Siefert. Die Bezahlparkplätze richtet die Stadt seit 2020 ein und weitet das Gebiet immer mehr aus. Ziel ist es, Pendler zum Umsteigen auf Bahn und Bus zu bewegen und die Luft in der Stadt sauberer zu bekommen.