Augen auf bei der Wahl des U-Bahn-Wagens
Zählung von Traffiq: U4-Züge ungleich ausgelastet / CDU hält an Kritik fest und fordert alten Takt zurück
Die Folgen der im Dezember zum Fahrplanwechsel neu verteilten Kürzungen beim Nahverkehrsangebot sind weiter umstritten.
Nach Kritik an überfüllten Zügen der U-BahnLinie 4 hat die Nahverkehrsgesellschaft Traffiq in der Woche vor Weihnachten, der üblicherweise nachfragestärksten im ganzen Jahr, Zählungen vornehmen lassen.
Nach ihren Angaben waren die Plätze in der Spitzenstunde zu 57 Prozent in Richtung Bockenheimer Warte und zu 53 Prozent in Richtung Seckbacher Landstraße und Eckenheim besetzt. Das sei weniger als die Vorgabe des Nahverkehrsplans, wonach es nicht mehr als 65 Prozent im Stundenmittel sein sollten. Trotz des von fünf auf 7,5 Minuten gestreckten Taktes sei in der U4 ausreichend Platz, so die Schlussfolgerung der Nahverkehrsgesellschaft, die von „harten Fakten“ spricht. Selbst am vierten Adventssamstag seien einige Wagen im Durchschnitt zu 53 Prozent besetzt gewesen, am anderen Ende des Zugs aber teils nur zu zwölf Prozent.
Die unterschiedliche Auslastung je nach Wagenposition liege an den stark frequentierten Zuund Abgängen, erläutert Traffiq.
Auf der Fahrt zur Bockenheimer Warte sei oft der letzte Wagen voll und im vorderen Teil Platz, in Richtung Seckbacher Landstraße sei es umgekehrt.
Sie empfiehlt Fahrgästen daher, die ganze Zuglänge zu nutzen. Sie hebt außerdem hervor, dass der seit Anfang 2024 wegen Personalmangels reduzierte „Stabilitätsfahrplan“ im Dezember nicht noch weiter gekürzt worden sei.
Es sei bei einer Reduzierung um sechs Prozent gegenüber dem früheren Angebot geblieben.
Der mobilitätspolitische Sprecher der CDU, Frank Nagel, hält den Zahlen die Berichte von Pendlern entgegen, die von überfüllten Zügen und massiven Verspätungen wie am Montag berichteten, dem ersten Schultag nach den Ferien.
Durch die Taktausdünnung führen nur noch zwölf statt acht Züge in der Stunde. Die Kürzung um ein Drittel führe zu längeren Fahrgastwechselzeiten an stark genutzten Stationen wie Konstablerwache und Bornheim Mitte.
Das führe zur Verzögerungen und habe die Pünktlichkeit verschlechtert. „Appelle an die Disziplin der Fahrgäste können keine strukturellen Probleme lösten“, so Nagel.
Die CDU fordere, bei der U4 zu dem alten Takt zurückzukehren.