CDU fordert Hilfe für Handel

Magistrat soll Auswirkungen des neuen Radwegs an der Eschersheimer prüfen

Frankfurt – Die CDU im Frankfurter Römer sieht die Stadtregierung nach Klagen von Geschäftsleuten im Dornbusch über Umsatzrückgänge in einem umgebauten Teil der Eschersheimer Landstraße in der Pflicht, sofort zu handeln. Sie will den Magistrat mit einem Antrag an das Stadtparlament auffordern lassen, die Folgen des im Oktober zwischen Humserstraße und Hügelstraße eingerichteten Radwegs „unverzüglich“ zu untersuchen und dabei mit der städtischen Wirtschaftsförderung und der Industrie- und Handelskammer (IHK) zusammenzuarbeiten. Dabei soll es um die Erreichbarkeit der dortigen Geschäfte mit dem Auto, ihre wirtschaftlichen Belastungen durch die veränderte Verkehrssituation und den Auto-, Rad- und Fußverkehr gehen. Spätestens drei Monate später soll die Stadtregierung konkrete Schritte benennen und umsetzen, die wirtschaftliche Schäden für die Gewerbetreibenden verhindern.

Bei einer Umfrage der IHK, an der sich 26 Unternehmen beteiligten, hatten 20 Betriebe Umsatzrückgänge beklagt, teils bis zu 40 Prozent. Neun gaben an, sie dächten darüber nach, ihr Geschäft abzugeben oder zu schließen. Die Kundschaft finde keine Parkplätze mehr, Lieferanten nicht einmal eine Haltemöglichkeit.

Verkehrsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) teilte auf Anfrage mit, er nehme die wirtschaftlichen Sorgen ernst. Die aktuelle Entwicklung werde nach den Osterferien bei einem Treffen mit Ortsbeirat, Gewerbetreibenden und Wirtschaftsverbänden besprochen. Die Auswirkungen der Veränderungen auf den Verkehr könnten erst nach einem Jahr seriös beurteilt werden. „Viele Betriebe können nicht so lange warten – für einige steht bereits jetzt die Existenz auf dem Spiel“, entgegnet Frank Nagel, der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion. Er fordert eine bessere „Balance zwischen der Verkehrssicherheit für Radfahrer und der Erreichbarkeit des ansässigen Gewerbes“. Die Koalition von Grünen, SPD, FDP und Volt reagiert ebenfalls auf die Beschwerden. Sie will den Magistrat mit einem Antrag die Situation prüfen lassen.