Am Parkhaus „in die Falle“ getappt

Markus Fein, Intendant der Alten Oper, beklagt den Ausfall des Parkleitsystems

Markus Fein, der Intendant der Alten Oper in Frankfurt, ist persönlich in den Ausschuss für Mobilität und Smart City gekommen. Der Kulturausschuss tagt drei Tage später, aber er ist trotzdem heute richtig hier.

Es geht um das Parkhaus Alte Oper. „Die Bürgerinnen Bürger steuern es mit dem Auto an und tappen quasi in eine Falle“, sagt er. Denn an Abenden, wenn die Alte Oper Konzerte veranstaltet, ist das Parkhaus in der Regel voll.

Die Gäste fahren mit ihrem Auto in die Zufahrt und erkennen erst, wenn sich die Schranke nicht öffnet, dass kein Parkplatz mehr frei ist. Und wenn dann noch Autos hinter ihnen stehen, gibt es kein Vor und kein Zurück. „Sie haben viel Geld für ein Ticket ausgegeben und kommen zu spät zum Konzert.“ Markus Fein appelliert an die Stadtpolitik, sich um das Problem zu kümmern.

Die Stadt Frankfurt hat ihr Parkleitsystem im September 2024 abgeschaltet. Seitdem ist auf den Schildern am Straßenrand keine Information über die Belegung der Parkhäuser mehr zu sehen.

„Wenn der Intendant und Geschäftsführer der Alten Oper persönlich hier auftaucht, sieht man, dass es brennt“, sagt Frank Nagel (CDU). Er fordert Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) auf, für eine Übergangslösung zu sorgen, bis das neue Leitsystem in Betrieb gehe. „Es ist ein riesiges Problem, auch in anderen Parkhäusern“, bekräftigt Sebastian Papke (FDP).

„Das ist natürlich ein Problem, und es entstand dadurch, dass wir über Jahrzehnte versäumt haben, die Erneuerung des Parkleitsystem anzugehen“, sagt Siefert. „Wir waren gezwungen, es auszuschalten.“

Wie Siefert ausführt, ist schon 2011 nicht in das Parkleitsystem investiert worden. Damals seien Mittel aufgrund einer Haushaltskonsolidierung gekürzt worden. Erst 2019 seien wieder Haushaltsmittel anberaumt worden, die dann 2022 genehmigt worden seien. „Seitdem läuft die Planung. Die alten Tafeln werden erst mal nicht abgebaut.“

Bis Sommer 2025 solle ein Hintergrundsystem in Betrieb gehen, führt Siefert aus. Die Daten sollen an die Anbieter von Navigationsgeräten übertragen werden. Denkbar sei auch, die Daten auf Mainziel.de anzeigen zu lassen.

Nicht aber auf den Tafeln an den Straßen, weil die entsprechende Schnittstelle fehle. Das neue Parkleitsystem könne hoffentlich 2026 an den Start gehen. Für Verzögerung sorge womöglich, dass die Statik der vorhandenen Masten überprüft werden müsse.

Die Linke im Römer will sich mit dieser Erklärung nicht zufrieden geben: „Wieso ist es versäumt worden, die Erneuerung rechtzeitig anzugehen?“, fragt Daniela Mehler-Würzbach (Linke). Eine Konsolidierung im Jahr 2011 bedeute ja nicht, „dass das Projekt bis 2025 eingestellt worden ist“.

Man hätte es schon in der letzten Wahlperiode angehen müssen, sagt Sebastian Papke. Wenn bis Sommer die Daten an Navi-Anbieter übermittelt würden, sei das „schnell“. „Wir haben um kurzfristige Maßnahmen gebeten – dass eine Vorabinformation erfolgt, wenn ein Parkhaus belegt ist“, bekräftigt Frank Nagel.

Stadtrat Siefert kündigt daraufhin an, dass auch geprüft werde, die Tafeln von Mainziel.de an den Straßen zu nutzen, um anzuzeigen, in welchen Parkhäusern wie viele Plätze frei seien.