Mehr Angebot im Nahverkehr erst ab Dezember absehbar

VGF stellt im Mobilitätsausschuss den Stand der Ausbildung beim Fahrpersonal vor

Über die Ausbildung des Fahrpersonals und veränderte Dienstzeiten hat Michael Kraus, der Geschäftsbereichsleiter Betrieb bei der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) am Montagabend im Ausschuss für Mobilität und Smart City berichtet.

Die VGF habe im vergangenen Jahr 155 Menschen als Fahrpersonal ausgebildet. Für dieses Jahr sei die Ausbildung von 220 Menschen vorgesehen. „Wir gewinnen Personal“, hielt Kraus fest. Von Dezember 2025 könne die VGF „wieder ein Stück weit in Richtung Angebotsausweitung gehen.“

Der Fahrdienst habe in den vergangenen Jahren in der Regel 42 bis 43 Stunden pro Woche gearbeitet. Der aktuelle Tarifvertrag TV-N Hessen von April sieht eine wöchentliche Arbeitszeit von 39 Stunden pro Woche vor. Seit Januar 2025 sind es durchschnittlich 38,5 pro Woche. Ab Januar 2026 werden es 38 Stunden pro Woche sein.

„Die Dienstplanmasse hat sich von 2024 auf 2025 nicht verändert“, hielt Frank Nagel, verkehrspolitischer Sprecher der CDU im Römer, fest. Er bedauerte den veränderten Fahrplan.

Die Leistungsverkürzung auf der U-Bahn-Linie 4 belaste bis zu 110 000 Menschen. Die Leistungssteigerung bei der U9 erfreue lediglich etwa 5000 Menschen. „Wir sollten den Dienstplan wieder wie 2024 verteilen“, forderte er.

Die VGF, die Nahverkehrsgesellschaft Traffiq und das Mobilitätsdezernat hatten bereits im Januar 2024 mit einem reduzierten Fahrplan auf die geänderten Arbeitszeiten reagiert. Damals kamen Krankheitsfälle in der Belegschaft erschwerend hinzu. Der reduzierte Fahrplan, der wahlweise auch ehrlicher Fahrplan genannt wurde, und nun unter dem Begriff Stabilisierungsfahrplan firmiert, wurde im Juni und Dezember weiter angepasst. Aus Sicht von Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) steht der Nahverkehr in Frankfurt relativ gut da. „Wir haben sechs Prozent der Leistung reduziert. Wie sieht es bei der Bahn aus? Ganze Stellwerke sind nicht besetzt“, sagte er. Dann würden nicht einzelne Kurse ausfallen, sondern komplette Linien. „Wer jeden Tag S-Bahn fährt, weiß, was der wahre Horror ist, die VGF macht das schon ganz gut“, sagte Kristina Luxen (SPD).

„Die Situation ist, wie sie ist. Wir hätten gerne mehr Fahrpersonal“, sagte Katharina Knacker (Grüne).

„Es bringt nichts, Bornheim besser zu stellen als den Riedberg“, sagte Manfred Zieran (Ökolinx) und sprach sich für eine „Entschädigung“ für die Fahrgäste aus. „Eine Einzelfahrkarte in Frankfurt kostet 3,80 Euro. Warum lassen wir uns das gefallen?“, fragte Daniela Mehler-Würzbach.

Der RMV mache die Preise und müsste ohne die Preiserhöhung das Angebot reduzieren, sagte Stadtrat Siefert. Die Stadt Frankfurt investiere jährlich bereits 200 Millionen Euro in den Nahverkehr. Er warb für das Deutschlandticket, das nun 58 Euro kostet. Ein Einzelfahrschein im Prepaid-Tarif koste in der RMV-App nur 3,04 Euro, hielt Kristina Luxen fest.

Tom Reinhold, Geschäftsführer der lokalen Nahverkehrsgesellschaft Traffiq, fasste die Anstrengungen der ÖPNV-Branche zusammen. Um den Beruf attraktiver zu machen, würden geteilte Dienste reduziert, Spracherwerb gefördert, Werkswohnungen angeboten, Image-Kampagnen gemacht und Kosten für den Busführerschein übernommen, führte er aus.