„Basisangebot am Stadtrand“ Frankfurt strebt stadtweites Carsharing an
Das Mobilitätsdezernat will bis Ende 2025 ganz Frankfurt mit Carsharing ausstatten. Dafür gibt es einen Plan.
In Frankfurt soll es bis Ende 2025 ein flächendeckendes Carsharing-Angebot geben. Das sagte Heiko Nickel vom Mobilitätsdezernat bei der Veranstaltung „Mobil und ohne eigenes Auto: Wie erreichen wir das in Frankfurt?“ am Donnerstagvormittag in Rödelheim. In Frankfurt gibt es die Carsharing-Anbieter Book-n-Drive, Stadtmobil, Share Now und Miles.
Bis Ende 2024 würden die ersten Stellplätze für Carsharing-Fahrzeuge vergeben. Im kommenden Jahr folgten weitere Vergaben, so dass bis Jahresende 2025 mit einem Carsharing-Netz in allen Stadtteilen zu rechnen sei. „Wir vergeben Bündel für das Carsharing, die A-Lagen in der Innenstadt und Lagen in den peripheren Stadtteilen enthalten. So bekommen wir zumindest ein Basisangebot am Stadtrand“, sagte Nickel.
Morgens sind im Schnitt 1,06 Personen im Auto
Gefragt hatte der Stadtverordnete Frank Nagel (CDU) als einer der Teilnehmenden beim Bürgerdialog von 10 bis 12 Uhr auf dem Arthur-Stern-Platz 4. Gerald Maier, ein weiterer Teilnehmer, war mit dem Fahrrad aus dem Nordend gekommen. Er überlege, sein Auto abzuschaffen oder es durch ein Elektroauto zu ersetzen, sagte er.
Jan Annendijck aus dem städtischen Radfahrbüro wies auf den öffentlichen Nutzen hin, den es habe, wenn man kein eigenes Auto besitzt. So würden zehn Quadratmeter öffentlicher Raum, was der Größe eines Kinderzimmers entspreche, nicht zugeparkt.
Andreas Hornig, der Geschäftsführer von Book-n-Drive, führte die Vorzüge von Carsharing auf. Ein Carsharing-Auto könnten sich zwölf Personen, im hochverdichteten städtischen Raum sogar 20 Personen teilen, die alle im Vergleich zu den Autobetriebskosten übers Jahr gesehen Geld sparten.
Würden alle, die in Frankfurt wohnten oder die Stadt besuchten mit dem eigenen Auto kommen, wäre das Straßensystem vollkommen verstopft, sagte Heiko Nickel. Morgens im Straßenverkehr seien nach einer städtischen Zählung zwischen 8 und 9 Uhr 92 Prozent der Personen mit dem eigenen Auto unterwegs, die restlichen acht Prozent seien Lieferverkehr und das Handwerk. Der Besetzungsgrad in den Fahrzeugen liege bei 1,06 Personen. „Das ist hochgradig ineffizient“, sagte Nickel. Er warb für eine multimodale Mobilität mit verschiedenen Verkehrsmitteln, die die jeweiligen Mobilitätsbedürfnisse erfüllten.
Dass es nur „sehr wenige batterieelektrische Fahrzeuge“ bei Book-n-Drive gebe, räumte Andreas Hornig ein. Die Wasserstoffautos, die 2017 eingeführt wurden, seien mittlerweile „ausgeflottet“, weil reine Batterieautos überlegen seien.
Die Dampflok habe eine Wirkungsgrad von 5 bis 15 Prozent, Verbrenner bis 30 Prozent, Batterieautos bis 90 Prozent, sagte Nickel. Was dreimal effizienter sei, werde sich durchsetzen.