Geschäftsleute fordern Behelfsbrücke und Shuttle

GRIESHEIM – Stadt will die Vorschläge prüfen, um Umsatzeinbußen zu mildern

Die Stadt Frankfurt hat den Hilferuf von Griesheimer Geschäftsleuten, die unter den Folgen des Abrisses der Omegabrücke leiden, vernommen und will darauf reagieren. Das zumindest erklärte der Magistrat in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung auf Anfrage von Stadträtin Stephanie Wüst (FDP). Die hatte sich dabei auf einen Bericht dieser Zeitung berufen, in dem Geschäftsleute im Süden der Stadt von massiven Umsatzeinbußen und Existenzsorgen erzählten, weil der Weg für Kunden auf die andere Seite der Bahnstrecke zu lange und beschwerlich geworden sei.

Schlecht zu erreichen

Über die Wirtschaftsförderung habe der Magistrat Gespräche mit den Gewerbetreibenden in Griesheim-Süd geführt, heißt es in der Antwort. Dabei habe sich bestätigt, „dass es zu teils deutlichen Umsatzeinbusen aufgrund des Abrisses der Omega-Brücke und der damit verbundenen schlechten Erreichbarkeit kommt“.

Besonders ältere oder mobilitätseingeschränkte Personen hätten nun Probleme, in den südlichen Teil Griesheims zu gelangen und die dortigen Angebote wahrzunehmen. Auch die Wege anderer Verkehrsteilnehmer haben sich laut Magistrat geändert, wodurch es etwa in der Alten Falterstaße weniger Kunden gebe.

Die Gewerbetreibenden hätten eine Reihe von Vorschlägen gemacht, die die zuständigen Ämter nun prüften. Dazu gehöre. die Umleitungsstrecken zu verbessern – etwa, indem weiterer Baustellen im Einzugsbereich und auf den dort hin führenden Straßen vermieden und weitere Verbindungen geschaffen werden. Die Rede ist hier beispielsweise von einer Behelfsbrücke. Auch könnten Shuttle-Services eingeführt und die Schrankenschließzeiten am Übergang am Übergang Elektronstraße „optimiert“ werden – gegebenenfalls durch „eine manuelle Steuerung vor Ort“.

Desweiteren schlagen die Geschäftsleute eine barrierefreie Unterführung vor – freilich, ohne dabei die Passierbarkeit während des Baus noch weiter einzuschränken. Auch solle die Planungszeit für den Brückenneubau verkürzt und der Planungsprozess „schlank“ gehalten werden. Dabei könne die Stadt auch sonst das südliche Griesheim für Kunden attraktiver machen, indem sie die Sauberkeit in den Straßen verbessere.

Seine Stellungnahme schließt de Magistrat mit der Feststellung, dass es mit Blick auf seine vorhandenen Ressourcen und Möglichkeiten „zielführend und effektiv“ sei, „die verfügbaren Kräfte direkt für die Planung eines dauerhaften Ersatzes der Omegabrücke einzusetzen“. Dafür habe der Magistrat bereits finanzielle Mittel bereitgestellt, um zu gewährleisten, dass die alte Querung der Gleise in Griesheim so schnell wie möglich wiederhergestellt werde. In derselben Fragestunde hatte Verkehrsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) erklärt, dass an die Stelle der abgerissenen Brücke kein Provisorium treten werde.

Zweifel an Standfestigkeit

Der Ende September begonnene Abriss der Omegabrücke war notwendig geworden, weil es Zweifel an der Standfestigkeit gab und ein unangekündigter Kollaps der Brücke befürchtet werden musste. Der Abriss in nur 20 Tagen war nach Sieferts Worten „eine großartige, rekordverdächtige Leistung“. Die nun gewählte Umleitungsstrecke sei bewusst großräumig angelegt worden. Statt über die Elektronstraße und den Bahnübergang sollen Autos und Laster über Mainzer Landstraße, B40 und Stroofstraße ausweichen. Für Rettungsfahrzeuge gebe es keine wesentlichen Einschränkungen. Wann mit der Fertigstellung eines Ersatzneubaus zu rechnen sei, darauf wollte sich Siefert nicht festlegen lassen. mfo

 Fußgängertunnel soll bis März 2025 saniert sein

 Die anstehende Sanierung der Fußgängerunterfühung Ost soll von Mitte Juni 2024 bis Mitte März 2025 über die Bühne gehen. Das kündigt die Stadt auf Anfrage des Stadtverordneten Frank Nagel (CDU) an und beruft sich dabei auf die Deutsche Bahn. Der Tunnel werde allerdings nicht während der gesamten Bauzeit gesperrt sein, sondern voraussichtlich von Juli 2024 bis Januar 2025. In dieser Zeit müssten besonders Fußgänger und Radfahrer mit Umwegen und Behinderungen rechnen. Man prüfe intensiv, welche Massnahmen helfen könnten, die Situation während der Sperrphase zu verbessern.