Parkplatz-Chaos an der Alten Oper

Abschalten des Parkleitsystems hat drastische Folgen für Konzertbesucher

Frankfurt – Das Fehlen des Parkleitsystems beschert der Alten Oper große Probleme.
Die Situation abends in der Zufahrt zur Tiefgarage sei ein „unzumutbarer Zustand“, kritisiert Geschäftsführer und Intendant Markus Fein.

Weil es keine „Besetzt“-Anzeige für die Garage mehr gibt, seien Autos in der Zufahrt gefangen. „Die Bürger tappen in eine Falle.“

Denn aus der Einfahrt kommen die Autos nicht mehr hinaus, nachdem sie von der Taunusanlage in den Seitenweg zur Tiefgarage eingebogen sind. Und natürlich sei das Parkhaus „in der Regel schon früh zu“, erklärt der Intendant.

Besucher verpassen ihre Konzerte
Das wiederum habe weitreichende Folgen: „Immer wieder verpassen Menschen ihr Konzert, für das sie manchmal mehrere Hundert Euro gezahlt haben“, erklärt Fein. Kommen sie wegen der Probleme beim Parken zu spät, können sie nicht mehr ins Konzert eingelassen werden. Das sei „ein virulentes Thema“, auch weil die Alte Oper jährlich eine halbe Million Besucher habe, erinnert der Intendant.

Die Lösung des Problems sei dem Straßenverkehrsamt und ihm selbst „ein Anliegen“, beteuert Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) vor wenigen Tagen im Mobilitätsausschuss der Stadtverordneten im Römer. Entstanden sei das Problem, da über mehr als ein Jahrzehnt versäumt wurde, das Erneuern des Parkleitsystems anzugehen.

Im vorigen Jahr hatte die Stadt das System wegen Altersschwäche abgeschaltet. Es hatte schon längere Zeit keine aktuellen Daten mehr angezeigt. „Wir hoffen, das neue System bis zum Sommer zumindest in Teilen zu bekommen“, sagt Siefert.
Dann solle das neue Hintergrundsystem in Betrieb gehen, kündigt Siefert an.
Zurzeit arbeite die Stadt daran, den Datenzufluss von den Parkhausbetreibern herzustellen.

Noch in Prüfung sei, wie die Daten dann zur Verfügung gestellt werden könnten. Zum einen könnten die Daten den Betreibern von Navigationssystemen zur Verfügung gestellt werden.
Auch überlege man, ob die „Mainziel“-Tafeln genutzt werden könnten. Bis die neuen Anzeigetafeln stehen, werde es noch dauern. „Es gibt noch keinen fertigen Zeitplan“, sagt der Dezernent. „Ich hoffe, dass wir im Jahr 2026 die ersten Tafeln stellen.“

Erste neue Tafeln sollen 2026 stehen
Es habe sich gezeigt, dass die alten Masten nicht genutzt werden könnten, da sie ohne statische Berechnung gebaut wurden. 2011 sei Geld fürs Parkleitsystem einem Sparprogramm zum Opfer gefallen, erklärt der Dezernent.
2019 sei das Geld erneut beantragt worden. Es sei „erstaunlich, dass das so lange nicht umgesetzt wurde“, sagt Daniela Mehler-Würzbach (Linke). Dass sich der Intendant zu Wort melde, zeige: „Es muss mehr als brennen an der Alten Oper“, mahnt Verkehrspolitiker Frank Nagel von der CDU-Fraktion.

Das Fehlen des Leitsystems habe auch andernorts drastische Folgen, etwa beim Parkhaus Hauptwache. Dort wirke sich der Rückstau zur Berliner Straße aus und sorge dort für noch mehr Stau., erinnert Nagel. Daher drängt die CDU-Fraktion auf eine Zwischenlösung: Sie fordert „kurzfristig flexible Maßnahmen zu ergreifen, um den Parkplatzsuchverkehr zu reduzieren“. Die Koalition aus Grünen, SPD, FDP und Volt hat die Beratung darüber aber zunächst zurückgestellt.

Er würde sich freuen, „als Zwischenlösung die elektronische Anlage wieder instand zu setzen“, erklärt Alte-Oper-Intendant Fein. Sobald die Stadt wieder Daten habe, betont Dezernent Siefert, „können wir uns Gedanken machen, wie wir sie zugänglich machen“.