Klagen über Umsatzeinbrüche

Geschäfte an der Eschersheimer leiden laut IHK-Umfrage unter neuem Radweg

Der Umbau der Eschersheimer Landstraße trifft den Einzelhandel im Dornbusch nach einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt heftig. Seitdem die Stadt im Oktober einen neuen Radweg angelegt hat, seien die Umsätze bei der überwiegenden Zahl der 26 Unternehmen, die sich daran beteiligten, deutlich gesunken, teilte die IHK am Freitag mit. 20 Betriebe hätten über Rückgänge von bis zu 40 Prozent berichtet. Neun denken laut IHK sogar „darüber nach, ihr Geschäft abzugeben, sich einen neuen Standort zu suchen oder gar zu schließen“.

Vor allem fehlten nun Kund:innen aus dem Taunus und anderen Kommunen, die auf dem Weg von der Arbeit nach Hause zu ihm gekommen seien, um sich die Haare schneiden zu lassen, zitiert die IHK den Inhaber der „Barbierstube by Ramo“, Ramo D. Auch Stammkundschaft komme nicht mehr, weil man nirgendwo parken könne. „Wenn das so weitergeht, muss ich schließen.“ Vlatka Schäfer, Inhaberin von „Blumen Dornröschen“, hat der IHK berichtet, dass ein Lieferant gekündigt habe, weil er keine Haltemöglichkeit mehr finde. Nun müsse sie bei einem anderen Lieferanten zu einem höheren Preis Blumen kaufen.

Die Stadt hat im Herbst insbesondere die Verkehrssituation im Bereich zwischen Humserstraße und Hügelstraße verändert. Dort wurde ein Radweg abmarkiert, die Fahrspur wurde einspurig, Parkplätze fielen weg. Einige Geschäftsleute warnten bereits vor Beginn der Arbeiten vor Umsatzeinbußen. IHK-Vizepräsidentin Susanne von Verschuer fordert die Stadt nun auf, die Änderungen zu evaluieren und gegebenenfalls nachzujustieren. Auch ein Rückbau dürfe nicht ausgeschlossen sein.

Frank Nagel, verkehrspolitischer Sprecher der CDU im Römer, zeigte sich am Freitag in einer Mitteilung „erschüttert“ über die Entwicklung und forderte den Magistrat zum sofortigen Handeln auf.

Verkehrsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) teilte auf Anfrage mit, er nehme die wirtschaftlichen Sorgen der Gewerbetreibenden natürlich ernst. Die aktuelle Entwicklung werde, wie angekündigt, nach den Osterferien bei einem Treffen mit dem Ortsbeirat, Gewerbetreibenden und Wirtschaftsverbänden besprochen. Die Auswirkungen der Veränderungen auf den Verkehr könnten erst nach einem Jahr seriös beurteilt werden.
Bisher laufe dieser aber meist reibungslos, sagt Siefert.