Fahrplanänderungen werden wohl kommen

FDP kündigt neue Gespräche nach der Sommerpause an – CDU: „Blockade seit einem Jahr schädigt die Stadt“

Frankfurt Ein Antrag der CDU, die bisherige Taktung bei U4 und U2 zu erhalten, hat am Donnerstag im Stadtparlament wohl kaum eine Chance. Die CDU hatte gefordert, „das aktuelle Angebot der U4 mit einem 5-Minuten-Takt in den Hauptverkehrszeiten und 7,5 Minuten in der Normalverkehrszeit“ auch nach dem Fahrplanwechsel beizubehalten. Die U2 solle in den Hauptverkehrszeiten weiterhin im 7,5-Minuten-Takt fahren.

Der Magistrat hat hingegen beschlossen, die Taktung dieser beiden Linien auszudünnen (wir berichteten). Mit der Umschichtung von Personal soll etwa die U9, die alle 15 Minuten, zu Randzeiten nur alle 30 Minuten, fährt, wieder verlässlicher werden.

„Die Ressourcen gerechter verteilen“
Natürlich mache die Entscheidung niemanden glücklich, sagte die mobilitätspolitische Sprecherin der Grünen, Katharina Knacker, am Dienstag im Haupt- und Finanzausschuss. Ziel sei gewesen, die Ressourcen „gerechter zu verteilen“: Es sei deutlich schlimmer, 30 Minuten auf eine Bahn zu warten als zweieinhalb. Und dieses Ziel habe man erreicht. Die Entscheidung sei ja auch nicht gefallen, um die Menschen zu ärgern, ergänzte Nathaniel Ritter (FDP), sondern weil Fachkräftemangel und hoher Krankenstand zu einer dauerhaften Unterbesetzung führten, der begegnet werden müsse.

Platzprobleme gibt es schon jetzt
Frank Nagel, Knackers Gegenstück bei der CDU, sprach hingegen von „einer Entwicklung, die an Wahnsinn grenzt“. Zwar seien jetzt die Fahrten gerechter auf die Linien verteilt – aber keinesfalls gerechter auf die Fahrgäste: Während die U9 pro Tag von rund 9000 Personen genutzt werde, führen mit der U2 täglich 30 000, mit der U4 gar 100 000 Menschen. Und zwar jetzt schon zusammengepfercht, da die Maximallänge der Züge bereits erreicht sei. Diesen Menschen jetzt auch noch eine schlechtere Taktung zuzumuten, sei weit entfernt von Gerechtigkeit.

Mathias Pfeiffer (BFF-BIG) sprang Nagel bei: „Mit einer solchen Politik werden ÖPNV-Nutzer zurück ins Auto gezwungen.“ Zwar änderten kleinere Parteien noch ihr Votum, doch es half alles nichts: Die Mehrheit des Haupt- und Finanzausschusses lehnte den CDU-Antrag ab.