Ja zur Halle mit Bedenken wegen des Verkehrs
Mobilitätsausschuss für Multifunktionsarena
An der Zustimmung zu den Plänen für eine Multifunktionsarena auf dem Gelände des Waldstadions hat es auch im Mobilitätsausschuss keinen Zweifel gegeben.
Die Eishockey- und Basketballvereine seien ohne die Halle auf Dauer nicht konkurrenzfähig, sagte Thomas Schlimme (Die Grünen). Kristina Luxen (SPD) nannte den geplanten Bauder Halle „hervorragend“, sie sei froh über die Standortentscheidung. Außer ihren Koalitionspartnern FDP und Volt sind auch CDU, AfD und „Die Fraktion“ im Grundsatz für die Multifunktionsarena,die auf dem Parkplatz P 9 entstehen soll.
Doch abgesehen von den ergänzenden Maßgaben, den Eingriff in den Stadtwald so gering wie möglich zu halten oder Eingriffe in den Bannwald ganz auszuschließen, wie es „Die Fraktion“ fordert, sahen die Ausschussmitglieder beim Verkehr Handlungsbedarf.
In der Bürgerrunde zu Beginn der Sitzung meldete sich Reinhard Klapproth (Die Grünen) aus dem für Niederrad, Oberrad und Sachsenhausen zuständigen Ortsbeirat 5.
Er forderte, die im Mobilitätskonzept zur Multifunktionsarena vorgesehene Verringerung des Autoverkehranteils nicht erst mit dem Bau der Halle anzustreben.
Die Studie enthalte auch keine echte Parkplatzbilanz. Wenn Parkhäuser in den Grüngürtel gebaut würden, müsse das an anderer Stelle ausgeglichen werden.
Luxen empfahl den Blick in andere Städte. In Leipzig führen elf Straßenbahnlinien zum Stadion. Der Verkehr rund um das Frankfurter Stadion sei schon heute nicht beherrschbar,
so Frank Nagel (CDU). „Wir reden seit 1999 über Alternativen zum Individualverkehr.“Es brauche den Ausbau der Mörfelder Landstraße mit einer Straßenbahnstrecke,
auch wenn die Nutzen-Kosten-Rechnung schwierig werde. Das vermutete auch Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Die Grünen), der den Straßenbahnbau „perspektivisch“ verfolgen will. Die Europameisterschaft habe gezeigt, dass durch zusätzliche Züge auch die Anreise mit der Bahn zu organisieren sei. Den Verkehr bezeichnete Markus Fuchs (AfD) als größtes Problem.
Eine Arena am vorgesehenen Standort lehnen die Linke und Ökolinx/ELF ab. Ein Bau in dieser Lage wäre ein „Angriff auf jede Klimapolitik“, sagte Manfred Zieran (Ökolinx).
Die Arena „hätte gut an den Kaiserlei an der Stadtgrenze zu Offenbach gepasst“. Schlimme entgegnete, das scheide inzwischen wegen des geplanten Fernbahntunnels aus.