Schilder weisen nun den Weg zum Lokalbahnhof
SACHSENHAUSEN – Verbesserungen an der Baustelle – Neue Haltestelle an der Bruchstraße kommt nächste Woche
Schüler kommen morgens zu spät zur Schule, ein Pulk von Fußgängern und Radfahrern schiebt sich entlang der Absperrbaken auf dem schmalen Gehweg auf der Textorstraße voran, Pendler am Lokalbahnhof wissen nicht, wo es für sie weitergeht Richtung Südbahnhof oder zu ihrem Ziel in der Stadt – solche Szenen vom Wochenanfang wiederholten sich auch an den Folgetagen.
Morgens wird es eng
Weil die Straßenbahn nach Ende der Ferien nicht mehr durch die Textorstraße fährt – die Haltestelle Lokalbahnhof / Textorstraße wird barrierefrei umgebaut – und somit Schüler und Pendler umsteigen oder laufen müssen, wurde es morgens für viele zeitlich eng.
Kritik an der Stadt kam vom verkehrspolitischen Sprecher der CDU im Römer, Frank Nagel, der eine unzureichende Kommunikation im Vorfeld monierte sowie mangelnde Unterstützung der Fahrgäste vor Ort. Schilder, die den Weg zu Fuß zur nächsten Station weisen, fehlten.
Auch die Kinderbeauftragte für Sachsenhausen-Süd, Christine Wendel-Roth, ist unzufrieden: „Mir ist schleierhaft, warum ein Schienenersatzverkehr für nicht umsetzbar erklärt wurde. Denn die Buslinien 46 und 47 fahren ja über die Offenbacher und Mörfelder Landstraße und halten dann an der Haltestelle Südbahnhof/Schweizer Straße.“ Von dort aus seien die Schulen am Schweizer Platz gut zu erreichen.
„Warum wurde keine Buslinie von der Haltestelle Mühlberg zu Südbahnhof/Schweizer Straße durchgezogen“, fragt Wendel-Roth. Auch der Vorschlag, den Schienenersatzverkehr von der in unmittelbarer Nähe des Lokalbahnhofs gelegenen Willemerstraße über die Gutzkowstraße zu den Schulen am Schweizer Platz zu führen, wurde nicht berücksichtigt.
Die Stadt hatte Ersatzbusse abgelehnt, weil diese über die vielbefahrene Mörfelder Landstraße fahren müssten, „wo sie ohnehin im Stau stehen. Das ist nicht vernünftig“, hatte Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) erklärt. Zumindest bei der mangelnden Beschilderung wurde gestern Abhilfe geschaffen: Ab jetzt weisen gelbe Schilder den Weg von der Straßenbahnhaltestelle Lokalbahnhof zur S-Bahn-Station Lokalbahnhof sowie Südbahnhof und umgekehrt (siehe Foto).
„Völlig unqualifiziert“ hingegen findet der mobilitätspolitische Sprecher der FDP im Römer, Uwe Schulz, die Kritik. Die Stadt habe sehr wohl im Zusammenhang mit der Baustelle Lokalbahnhof/Textorstraße kommuniziert: „Die Umgestaltung in diesem Bereich ist dringend notwendig, um ihn verkehrstauglich zu machen. Über die am 16. April begonnenen Bauarbeiten wird seit Wochen in der Presse und in den sozialen Medien berichtet“, meint Schulz. Seit geraumer Zeit stünden Hinweisschilder an der Baustelle, die über die Situation informieren. „Es ist daher nicht nachvollziehbar, wenn die CDU jetzt behauptet, die Fahrgäste seien überrascht worden.“
Überrascht war offenbar nur die VGF, als sie die Zusatzhaltestelle Südbahnhof/Bruchstraße plante und diese nun etwas aufwendiger umbauen musste als ursprünglich gedacht, um die Genehmigung für die Einrichtung des Regierungspräsidiums zu bekommen. Vor Jahren war sie schon einmal in Betrieb, damals gab es noch andere Auflagen. Der Zwischenraum zwischen Bordstein und Bahn wurde inzwischen mit Asphalt aufgefüllt, zudem wurde ein Betonblock ans Ende der Gleise gesetzt.
Neue Haltestelle wird eingerichtet
An welchem Tag die neue Haltestelle Südbahnhof/Bruchstraße in der Hedderichstraße eröffnet, zu der die Fahrgäste weiter in Richtung Lokalbahnhof transportiert werden sollen, ist noch unklar. „Aufgrund der Umsetzung baulicher Maßnahmen kann die Haltestelle voraussichtlich eine Woche nach Beginn der Baumaßnahmen in Betrieb gehen“, heißt es bei der VGF. Am Montag sollte sie demnach eingerichtet sein. stw