Oberrad: Bürger sieht Gefahr für Fußverkehr, wenn Autos Tram überholen

An der Offenbacher Landstraße überholen Autos die Straßenbahn, wenn Menschen ein- und aussteigen. Ein Anwohner sieht Gefahr für die Passanten.  

Für die Verkehrssicherheit in Oberrad hat der zuständige Ortsbeirat 5 angeregt, die Ampel an der Haltestelle Balduinstraße entlang der Offenbacher Landstraße so zu ändern, dass sie auf Rot schaltet, wenn die Straßenbahn hält. „Dadurch soll gewährleistet werden, dass der Autoverkehr hinter der haltenden Straßenbahn gestoppt wird und die Straßenbahn nicht überholt werden kann.“

Der Magistrat lehnte diese Maßnahme zur Verkehrssicherheit ab. „Für den Fußverkehr besteht am westlichen Haltestellenende eine signaltechnisch gesicherte Möglichkeit, die Fahrbahn zu queren.“ Wenn die Ampel rot sei, würden Trams am Weiterfahren gehindert. „Der Anregung wird daher nicht entsprochen.“

Das kann ein Bürger nicht nachvollziehen. Er hat sich im Mobilitätsausschuss des Römers beschwert. „Die Straßenbahnen werden permanent von Autos überholt. Das passiert ständig, hat mir ein Fahrer gesagt. Zum Glück wurde noch niemand verletzt“, sagte er. Der Oppositionspolitiker Frank Nagel reagierte „sehr erstaunt“ auf die Ablehnung des Magistrats. Am Osthafenplatz sei eine ähnliche Situation bereits behoben worden. „Wenn die Fußgängerampel grün zeigt, muss die Tram warten. Das gewährleistet die Sicherheit.“ Die Schaltung sei eingeführt worden, als das Dialogmuseum seinen Sitz noch an der Hanauer Landstraße hatte. „Auch wenn die Linien 15 und 16 belastet werden, sollte die Verkehrssicherheit uns das wert sein“, sagte Nagel zur Situation in Oberrad.

Der Stadtverordnete Uwe Schulz (BFF) sitzt selbst im Ortsbeirat 5, der für den Frankfurter Süden zuständig ist. „Wir bedauern, dass die Initiative des Ortsbeirats keinen Erfolg hatte.“ Das Überholen der Tram durch Autos sei „verkehrsordnungswidrig“, finde aber statt.

Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) sagte, die Stellungnahme des Magistrats sei eine „Fachantwort aus dem Amt“, verfasst von der „unteren Straßenverkehrsbehörde“, sprich dem Straßenverkehrsamt. „Wir nehmen das zum Anlass und gucken uns das noch mal an.“

Von: Florian Leclerc