Radikal-Umbau bis 2035

Frankfurt vergrault Autofahrer aus der Stadt

80 Prozent aller Wege durch Frankfurt sollen bis 2035 zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden

Dieser Plan könnte deutschlandweit Schule machen: Die Stadt-Regierung von Frankfurt hat den „Masterplan Mobilität“ beschlossen. Demnach sollen die Menschen in der Mainmetropole bis 2035 80 Prozent all ihrer Wege zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen. Damit das klappt, gibt es knallharte Maßnahmen.

Stadt Frankfurt plant mehr Radwege

– Die Hauptachsen werden für den Radverkehr umgebaut. Heißt: Autospuren kommen weg, stattdessen gibt es Radspuren.

– Straßen und ganze Zonen werden als autoarm oder autofrei erklärt und baulich verändert. Vorbild ist die verrückteste Fahrradstraße, über die BILD mehrfach berichtet hat: Auf 1100 Meter hatte die Stadt Frankfurt vergangenes Jahr 566 Schilder aufgestellt, um Autofahrer aus der florierenden Geschäftsstraße rauszuekeln.

Wolfgang Siefert (55, Grüne) ist in der Frankfurter Stadtregierung für den Masterplan verantwortlich

– Parkplätze werden weggenommen und bestehende massiv verteuert. Bisher kostenlose Parkplätze sollen künftig Geld kosten.

– Auf den Straßen der 750.000-Einwohner-Stadt werden Tempo-Limits eingeführt: 20 bis 40 Stundenkilometer.

– Bei Neubauten drängt man darauf, dass das Quartier autoarm wird.

CDU hält Masterplan für „autofeindlich“

Grüne und SPD jubeln. Der Koalitionspartner FDP hatte sich zwei Jahre gegen den Masterplan quergestellt – und nun doch zugestimmt. Die CDU ist fassungslos. Der verkehrspolitische Sprecher Frank Nagel (59) zeigte sich frustriert nach dem Beschluss. Zu BILD sagt er: „Es ist eine autofeindliche und realitätsferne Grundausrichtung des Masterplans.“

Deutschlands bekanntester Verkehrsrechtsanwalt Uwe Lenhart hält den Mobilitätsplan für ein Mittel, damit die Grünen ihre Anti-Auto-Politik durchdrücken können – denn seiner Ansicht nach gibt es für die Masse an Radspuren überhaupt keinen Bedarf.

Lenhart zu BILD: „Statt die Verkehrsgestaltung einer tatsächlichen Entwicklung schrittweise anzupassen, soll mit der Brechstange ein Radikalumbau für einige wenige vergrämte Ideologen auf Kosten der Lebensqualität aller anderen erzwungen werden. Die Folgen sind Verödung der gesamten Stadt und Ausbremsen von Wachstum und Wohlstand.“

Verkehrsrechtler Uwe Lenhart (55) erwartet eine Verödung Frankfurts durch den Anti-Auto-Plan

Auch Frankfurts IHK-Präsident Ulrich Caspar (68) klagte bereits vor einigen Wochen in BILD: „Durch die Verkehrspolitik der Stadt Frankfurt entstehen einzelnen Unternehmen teilweise bis zu 70 Prozent weniger Umsatz.“