Einschränkungen für alle: Bis Ende Mai wird die Haltestelle an der Frankfurter Galluswarte umgebaut
Frankfurt – Die Straßenbahnhaltestelle „Galluswarte“ wird fit für die neuen, 40 Meter langen T40-Wagen gemacht. Ampelschaltungen, Fußgängerüberwege und Radwege werden angepasst. Der rund eine Million Euro teure Umbau der Station hat am Montag (19. Februar) begonnen und soll voraussichtlich Ende Mai abgeschlossen sein. Für Autofahrer gibt es schlechte Nachrichten: Von heute an steht in jede Fahrtrichtung nur noch eine Fahrspur zur Verfügung, so dass die Mainzer Landstraße um den alten Wehrturm, dem die Station ihren Namen „Galluswarte“ zu verdanken hat, ein echtes Nadelöhr wird.
Bahnsteig an der Frankfurter Galluswarte wird für neue Straßenbahnen nicht verlängert
Weil die Zeit laut VGF-Sprecherin Dana Vietta drängte und der Umbau der stark frequentierten Umsteigestation zu den S-Bahnen schnell über die Bühne gehen sollte, bleibt der Bahnsteig unverändert. Dadurch werden langwierige Genehmigungsverfahren für einen Umbau vermieden. Damit allerdings Fahrgästen sämtliche Türen zum Ein- und Aussteigen nutzen können, muss die Haltelinie für die Züge jeweils um ein paar Meter verlegt werden – der Zug hält quasi ein Stück weiter vorne als bisher. Entsprechend angepasst werden die Überwege, Fußgänger queren vor der langen Schnauze des neuen T40-Wagens (siehe auch Info).
Auch Lichtsignalanlagen und Absperrgitter der Station müssen angepasst werden. Das taktile Leitsystem wird ausgebaut. Jeweils einen barrierefreien Übergang zu beiden Seiten der Mainzer Landstraße wird zu beiden Seiten der Mainzer Landstraße jeweils eine barrierefreie Querung geben. Die Umbauarbeiten an der Haltestelle nutzt das Amt für Straßenbau und Erschließung, um die Radwegeführung zu verbessern. So soll östlich der Haltestelle an der Kreuzung mit der Mainzer Landstraße eine „Radverkehrsquerung“ entstehen.
Kritik an der Zahl der barrierefreien Übergänge bei Umbau der Haltestelle Galluswarte
Mit Einschränkungen während der Umbauphase haben alle Verkehrsteilnehmer zu rechnen. Fußgänger können nur den westlichen Überweg nutzen und die Bushaltestellen werden nach Osten verlegt. Vom 18. bis 22. März ist eine Unterbrechung des Straßenbahnverkehrs rund um die Galluswarte notwendig. Und Mitte April muss die Günderrodestraße für den Individualverkehr gesperrt werden.
Kritik an den Umbauplänen äußert Hannes Heiler von der Frankfurter Behinderten Arbeitsgemeinschaft (FBAG). Die VGF sei nicht bereit gewesen, mehr als die Minimallösung umzusetzen, bemängelt er. Nur ein Übergang zu jeder Straßenseite werde barrierefrei umgestaltet, dabei gebe es doch viel mehr Wegebeziehungen an der Station. Heiler hatte vor einiger Zeit schon mehr Tempo in Sachen barrierefreier Ausbau der Haltestellen in Frankfurt angemahnt. „Wenn das in dem Tempo so weitergeht, dann dauert es noch 21 Jahre, bis alle Stationen barrierefrei sind“, hatte Heiler vorgerechnet.
Barrierefreier Umbau der Station Galluswarte in Frankfurt geht 2027 weiter
Frank Nagel, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Römer, hält Heilers Einwand für durchaus berechtigt. Nagel hält es außerdem für nicht zweckmäßig, kleinere Stationen in den hintersten Ecken der Stadt zukunftsfähig zu machen. „Wir müssen doch zunächst die zentralen Umsteigebahnhöfe barrierefrei machen“, sagt er.