RMV kündigt Verbesserungen auf Taunusbahnstrecke zum Schulbeginn an

VON JULIAN DORN

Durch den Taunus sollte zum Jahreswechsel die größte Wasserstoffzugflotte der Welt rollen. Aber die neuen Züge wurden nicht rechtzeitig geliefert, etliche Verbindungen fielen aus. Am Donnerstag kamen die Beteiligten zu einem Krisentreffen zusammen. Dabei wurde mehr Schienenersatzverkehr beschlossen, bessere Fahrgastinformation und der Einsatz von Servicekräften, wie der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) berichtete.

Ziel sei, „die desolate Betriebsqualität auf der Linie RB15 (Brandoberndorf – Bad Homburg) unverzüglich zu verbessern“, vor allem mit Blick auf den Schulbeginn am Montag. Zu den fehlenden Zügen kommen ab Mitte Januar noch Bauarbeiten. Für Unmut sorgt auch „die mangelhafte Fahrgastinformation“.

Beschlossen wurde, den Schienenersatzverkehr durch Zusatzfahrten und größere Gelenkbusse auszuweiten. Der Grund für die falschen Angaben in den Auskunftssystemen sei gefunden, an der Behebung werde gearbeitet. Ab Montag sollen zudem an allen Stationen „Reisenden-Lenker“ eingesetzt werden.

Der Hersteller der Wasserstoffzüge bedauert laut RMV „die durch den missglückten Betriebsstart entstandene Gesamtsituation sehr“. Alstom habe angekündigt, alles in Bewegung zu setzen, um auf der Taunusbahn „baldmöglichst eine vollständige und zuverlässige Fahrzeugflotte zur Verfügung zu stellen“. Zu dem Krisengespräch hatten Landrat Ulrich Krebs (CDU) und RMV-Geschäftsführer Knut Ringat eingeladen. Denn bisher reihte sich ein Rückschlag an den nächsten. Ursprünglich sollten zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 27 emissionsfreie weiß-blaue Bahnen auf vier Strecken an den Start gehen. Wegen Engpässen bei der Herstellung konnte Hersteller Alstom zunächst nur sechs fertigstellen – den Rest will das Unternehmen im Laufe des Frühjahrs peu à peu liefern. Die mit Brennstoffzellen angetriebenen Züge sollen Dieselfahrzeuge auf Linien ersetzen, die nur aufwendig elektrifizierbar sind.

Doch schon der Start zum Fahrplanwechsel missglückte, zeitweilig fuhr nur jeder dritte Zug der gelieferten Flotte. Nach Darstellung einer Sprecherin der Betreibergesellschaft gab es seinerzeit einen Strauß von Problemen, mit denen die Protagonisten zu kämpfen hatten. „Die neuen Betriebsabläufe beim Einsatz der Wasserstofftechnik stellen die beteiligten Projektpartner weiterhin vor Herausforderungen“, heißt es in einer Mitteilung des RMV. Es gebe Probleme, die bei den Testfahrten im Vorfeld nicht absehbar gewesen seien.

Eigentlich sollten rote Züge der Deutschen Bahn die noch fehlenden Wasserstoffzüge erst einmal ersetzen. Das konnten sie aber nicht. Auf Anfrage teilte der RMV bereits vergangene Woche mit, dass gleich sechs dieser Ersatzzüge der DB Regio wegen Defekten nicht im Einsatz sind. Daher ist seit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember auf der Taunusbahn kein planbarer ÖPNV mehr möglich.

Mit heißer Nadel gestrickt, konnte vor Weihnachten immerhin ein Notkonzept auf die Beine gestellt werden. Derzeit gibt es ein stündliches Ersatzbus-Angebot – parallel zum unsicheren Zug-Fahrplan –, um den ÖPNV zwischen Usinger Land und Vordertaunus sicherzustellen. Das Maßnahmenpaket soll nun dafür sorgen, dass ein verlässlicher ÖPNV wieder gewährleistet ist.