Schwanheim – Jürgen Frank ist ehrenamtlicher Sozialbezirksvorsteher
VON HOLGER VONHOF
Jürgen Frank ist einer von denen, die nicht wegschauen. Er ist ein Helfer, sowohl beruflich als auch ehrenamtlich. Der 57-Jährige ist seit einem guten halben Jahr Sozialbezirksvorsteher für Schwanheim. Das heißt: Er engagiert sich ehrenamtlich für Menschen, die ihr Leben nicht alleine meistern können, die wegen Krankheit oder hohen Alters Unterstützung brauchen.
Das Stadtgebiet ist in 69 Sozialbezirke unterteilt, für die jeweils eine Sozialbezirksvorsteherin oder ein Sozialbezirksvorsteher zuständig ist. Schwanheim ist kein sozialer Brennpunkt, weiß Frank. Aber auch da, wo Nachbarschaft noch funktioniert und man nicht unbedingt aneinander vorbeilebt, gibt es Bedarf an Hilfe. In den vergangenen sechs Jahren war Frank einer von drei Sozialhelfer:innen, die Sozialvorsteherin Susan Spencer unterstützt haben. Seine Amtsvorgängerin ist weggezogen, da hat er übernommen. „Das war nicht Teil meines Lebensplans“, sagt er. Doch Helfen liegt ihm in den Genen.
Frank ist von Beruf Sozialarbeiter. Mit seiner Frau und seinem Hund Kenny, einem ehemaligen spanischen Streuner, lebt er in Schwanheim. Die drei Kinder sind groß und zum Teil schon aus dem Haus. Geboren wurde er in Lich. Die Familie zog erst ins Gallus und dann in den Heisenrath, weil der Vater am Flughafen arbeitete.
Generell werde „das Engagement im Ehrenamt immer dünner“, bedauert Frank. Er selbst war zehn Jahre beim SC Goldstein aktiv, wo einer seiner Söhne Fußball spielte, war Betreuer, Co-Trainer und zuletzt Jugendleiter. In der Dankeskirchengemeinde hat er sich seit den 80ern in Kinder- und Jugendgruppen engagiert, dort auch seine Frau kennengelernt. Er war im Kirchenvorstand, ist im Diakonievorstand. „Ich bin einer von denen, die nie rausgekommen sind aus dem Dorf, was Vor- und Nachteile hat.“
Als Sozialpfleger hat er bereits verschiedene Fälle in Schwanheim betreut. Etwa einen Senior, der früher Geschäftsmann war; für ihn stellt er Anträge bei Ämtern und organisiert ambulante Hilfen. Oder einen schwer kranken Mann, der unter Depressionen leidet und den er ebenfalls in Behörden-Angelegenheiten begleitet.
Die Sozialbezirksvorsteher:innen arbeiten mit dem Sozialrathaus zusammen und werden benachrichtigt, wenn jemand Betreuung oder Hilfe braucht. Allerdings können sich alle an die Ehrenbeamt:innen wenden, „zum Beispiel, wenn man mit Formularen nicht klarkommt oder nicht allein zum Amt will“, so Frank. Die Sozialbezirksvorsteher:innen bieten regelmäßige Sprechzeiten an, zu denen sie für ein Gespräch zur Verfügung stehen. Wenn es gewünscht wird oder notwendig ist, machen sie auch Hausbesuche.
Auch Familien, Kinder und Jugendliche erhalten bei Bedarf Hilfe. Frank hat sich seit seinem Amtsantritt deshalb auch bei den Schulleitungen vorgestellt, denn über die Kinder seien manche Familien besser zu erreichen.
KONTAKT
Sprechstunden bietet Jürgen Frank am zweiten Dienstag jeden Monats von 17 bis 18 Uhr im Wilhelm-Kobelt-Haus in Alt-Schwanheim 6 an; Telefon 01 76 / 31 45 86 41 und per E-Mail an ed.xmg@hciltma-knarfnegreuj.
Die Sozialbezirksvorsteher sind im Internet unter der Adresse frankfurt.de/service-und- rathaus/stadtpolitik/ehren-beamte-und-beauftragte/sozialbezirksvorsteher-innen aufgelistet. hv