Stadt und Land investieren gemeinsam fünf Millionen Euro. Jetzt muss die Bahn nur noch das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude sanieren.

Verkehrsdezernent Klaus Oesterling (SPD) hat am Mittwoch den Vorplatz auf der Südseite des Höchster Bahnhofs offiziell dem Publikum übergeben. „Wir haben einen Schandfleck beseitigt“, sagt Oesterling über die nach 26 Monaten abgeschlossene Sanierung. Gekostet hat sie fünf Millionen Euro, das Gros kommt aus dem Programm „Schöneres Frankfurt“. 1,9 Millionen Euro gibt das Land dazu.

So ist auf der Westseite ein moderner Busbahnhof entstanden, seit Dezember 2018 halten dort neun Buslinien. Auf der Ostseite hat die Stadt den Parkplatz und Taxistand frisch gemacht. Insgesamt ist der Vorplatz übersichtlicher und barrierefrei, lobt Oesterling. Die Gehwege sind breiter, Radfahrer kommen besser voran. „Demnächst“ errichtet die Stadt noch abschließbare Fahrradboxen an der Nordseite der Station.

Auf der frisch sanierten Adolf-Häuser- und Dalbergstraße können Autos nun in zwei Richtungen fahren. Vor der Wartehalle gibt es schickes neues Pflaster, das einen Bezug herstellen soll zum denkmalgeschützten Bahnhofsgebäude. Im Boden ist eine Hülse für einen Weihnachtsbaum eingelassen. Neue Bäume setzt die Stadt Ende März. Ein kleiner Bereich ist noch ausgespart. An der Ecke Dalberg-/Antoniterstraße ist ein unvermuteter Keller aufgetaucht, der nicht tief genug liegt, um Gehweg und Parkplätze darüber zu bauen.

Mit 45 000 Fahrgästen täglich ist Höchst der zweitwichtigste Bahnhof der Stadt, sagt Oesterling. Viel habe sich getan, um den Knoten noch attraktiver zu machen. Die Bahn in den Taunus baut ihren Takt aus, auch die Vias Rheingaulinie wertet die Station auf, seit Juli gibt es eine schnelle Regionalexpress-Verbindung nach Mainz. Ferner mache das neue Bahnbauprojekt Regionaltangente West Fortschritte. Zwei Abschnitte sind bereits in der Planfeststellung, der dritte folge dieses Jahr.

Zwei Elemente fehlen noch, sagt Oesterling. Auf dem „Brombeer-Biotop“ zwischen Gleisen und Busbahnhof sollen Wohnhäuser entstehen. Und die Bahn muss noch das historische Bahnhofsgebäude sanieren. Da stehe man kurz vor einer „Planungsvereinbarung“ sagt Oesterling.

„Es wird auf eine komplette Sanierung und Entkernung herauslaufen“, sagt Stefan Schwinn, Regionalleiter bei der Bahn. Es gelte aber noch „Finanzierungsfragen“ zu klären. Der Bund erhöht das Budget für den Schienenbau. Ob das aber auch für die dazu gehörenden Gebäude gelte, das klären die Experten momentan. „Das ist das Problem bei vielen Bauprojekten derzeit, auch beim Umbau des Frankfurter Hauptbahnhofs.“

Die Planung erfolge in reger Abstimmung mit der Stadt. Die wollte zunächste Einzelhandel am Busbahnhof etablieren, nun ist die Rede von Wohnungsbau. Entsprechend kann die Bahn das Empfangsgebäude und den alten Bunker auf der Ostseite anders vermarkten.

„Der Vorplatz ist schön geworden“, lobt derweil Ortsvorsteherin Susanne Serke (CDU). Es sei wichtig, immer mal wieder die Bedeutung des Bahnhofs zu betonen, sagt sie. Noch wichtiger wäre es, das ÖPNV-Angebot insgesamt zu verbessern. Das findet auch Frank Nagel, Verkehrsexperte der CDU. Ihm scheint der Busbahnhof zu klein. „Schon heute stehen sich die Busse bei Verspätung im Wege. Auch Hinweisschilder fehlten noch.