Parkplatzprobleme drohen am Waldstadion – Verkehrskonzept für Arena ist noch in Arbeit

Vom Herbst kommenden Jahres an könnte der Besuch im Waldstadion für viele Menschen zeitaufwendiger werden. Von da an fällt der große Waldparkplatz in der Isenburger Schneise weg. Er werde definitiv nun aufgeforstet, hat Mobilitätsdezernent Stefan Majer (Grüne) in der jüngsten Sitzung des Mobilitätsausschusses angekündigt.

Während der Fußball-Europameisterschaft von Mitte Juni bis Mitte Juli 2024 soll der Parkplatz mit seinen 1700 Stellplätzen noch in Betrieb bleiben. „Da brauchen wir die Kapazität“, sagt der Dezernent. Über den Großparkplatz im Stadtwald sei die Stadt „in engem Austausch mit dem Regierungspräsidium“, sagt Majer. Vertraglich hat sich die Stadt schon vor langer Zeit sogar zur Aufforstung verpflichtet – als Ausgleich für die Erweiterung des Waldstadions für die Fußballweltmeisterschaft 2006.

Mehr ÖPNV: Darauf einigen sich alle

Seither pochen die Grünen auf die Aufforstung, im Ortsbeirat 5 unterstützen die übrigen Fraktionen hingegen den Weiterbetrieb – weil der Bedarf bestehe. Das Argument scheint beim Regierungspräsidium (RP) nun nicht mehr zu ziehen. Daher werde die Stadt nach der EM aufforsten, beteuert Stefan Majer. Das habe man dem RP mitgeteilt. Den Stadtverordneten hat der Dezernent einen Zwischenbericht vorgelegt, wie es mit dem Verkehr am Waldstadion weitergehen soll. Der stammt aber von Ende Juli 2021 und stelle „nicht mehr den aktuellen Stand“ dar, räumt Majer ein.

Der Bericht gibt das Konzept des Planungsbüro Albert Speer+Partner (AS+P) wider. Demnach solle der Parkplatz Isenburger Schneise erhalten bleiben, „solange keine alternativen Parkflächen ausgewiesen sind“. Wo die entstehen sollen, lässt AS+P offen. Das Konzept schlägt vor, dass Stadionbesucher andere Verkehrsmittel nutzen. Dazu sollten mehr Regionalzüge am Bahnhof Stadion halten, eine neue Sonderbuslinie 90 zum Bahnhof Neu-Isenburg (S3/S4) kurven, mehr Straßenbahnen fahren und dafür alte Fahrzeuge eingesetzt werden. Mehr Stellplätze für Fahrräder schlägt AS+P zudem vor.

Auf vorhandenen Parkplätzen sollen Fahrzeuge dichter parken, auch auf Parkplatz P9, die einstigen Radrennbahn. Pikant: Auf dem Areal will die Koalition aus Grünen, SPD, FDP und Volt die Multifunktionshalle bauen. „Dann steht Frankfurt vor noch größeren Problemen“, warnt Martin-Benedikt Schäfer, CDU-Stadtverordneter aus dem Süden. „Massiv“ sei „die Beschwerdelage der Bürger“ aber schon heute. „Busse und Straßenbahnen kommen nicht durch, und die Staus verlagern sich in die Wohnstraßen.“ Beim Ed-Sheeran-Konzert sei es dann „ganz wild“ gewesen. Wenigstens müsse der Nahverkehr fließen, damit die Besucher umsteigen könnten, so Schäfer.

„Außer den Radparkplätzen ist nichts passiert“, wettert Frank Nagel, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Die Koalition tue „gar nichts“. Bei jedem dritten Eintracht-Spiel werde die Tram durch Falschparker blockiert. „Warum wird der ÖPNV systematisch behindert?“

CDU will Straßen im Umfeld sperren

Sofort freie Fahrt für die Trams fordert die CDU per Antrag. Dem stimmen die Koalitionäre zwar nicht zu, votieren aber mit „Prüfen und Berichten“. Daher muss sich das Dezernat Majer mit den Vorschlägen beschäftigen und Stellung nehmen. Vor allem fordert die CDU die Sperrung mehrerer Straßen im Stadionumfeld bei Veranstaltungen – und das Durchsetzen der Sperrungen mit Personal. Katharina Knacker, mobilitätspolitische Sprecherin der Grünen, sagt: „Wir finden den Vorschlag gut.“