Die University of Applied Sciences in Frankfurt untersucht, wie sich der fahrradfreundliche Umbau des Oeder Wegs auf das Einkaufsverhalten auswirkt.
Frankfurt – Der Oeder Weg wurde als erste von elf Nebenstraßen in Frankfurt fahrradfreundlich umgebaut. Radwege wurden markiert. Es gibt nur noch eine überbreite Fahrspur. Am Flemings Hotel steht schon ein Schlagbaum, damit Autos nicht mehr vom Anlagenring in den Oeder Weg fahren können. Multifunktionsstreifen kamen hinzu. Etwa 70 Parkplätze fielen weg. Dem hatten der Ortsbeirat 3 und die Stadtverordneten mehrheitlich zugestimmt.
Auf die Frage von Anna Nguyen (AfD), ob auf Bedenken des Einzelhandels eingegangen werde, sagte Verkehrsdezernent Stefan Majer (Grüne), die University of Applied Sciences, früher Fachhochschule, werde den zunächst provisorischen Umbau wissenschaftlich begleiten. Dabei solle das Einkaufsverhalten untersucht werden. Studien aus anderen Städten legten nahe, dass Menschen, die zu Fuß, mit öffentlichem Nahverkehr oder mit dem Fahrrad einkaufen fahren, so viel oder mehr Geld in den Geschäften ließen wie Menschen, die zum Einkaufen das Auto nutzten.
Frankfurt: Dominaz des autos im öffentlichen Raum brechen
Der Ortsbeirat hatte sich zuletzt für eine sogenannte Diagonalsperre an der Holzhausenstraße ausgesprochen. Damit soll die Einfahrt für Autos von Norden kommend reduziert werden. Uwe Schulz (FDP) kritisierte die Diagonalsperre und sprach sich für Bodenschwellen und Verschwenkungen der Straße aus. „Der Radverkehr braucht mehr Platz, die Neugestaltung ist notwendig“, hielt er fest. Falko Görres (Die Partei) sagte, ein Blumengeschäft, eine Apotheke, ein Schuhladen hätten sich beschwert; das sei nicht repräsentativ.
Frank Nagel (CDU) sieht den Umbau zu stark auf Radverkehr ausgerichtet und vermisst mehr Aufenthaltsqualität und Barrierefreiheit. „Es geht darum, die Dominanz des Autos im öffentlichen Raum zu brechen“, sagte Manfred Zieran (Ökolinx).
Von Florian Leclerc