IHK und Geschäftsleute beklagen schlechtere Erreichbarkeit für Autoverkehr

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt und die Interessengemeinschaft Töngesgasse wenden sich in einem offenen Brief an den Frankfurter Verkehrsdezernenten Stephan Majer (Grüne) gegen die von der Stadt geplante Neugestaltung der Innenstadtstraße. Dort soll es nach einem Konzept, das im März im Ortsbeirat 1 vorgestellt wurde, unter anderem weniger Parkplätze, dafür mehr Grün, bessere Radwege und mehr Flächen für die Außengastronomie geben.

Die IHK und die Geschäftsleute kritisieren insbesondere, dass die Pläne der Stadt zu einer schlechteren Erreichbarkeit der Töngesgasse mit dem Auto führten. In dem offenen Brief, den 17 Unternehmen unterzeichnet haben, warnen sie etwa davor, die Zufahrt über den Kornmarkt zu sperren. Wenn die Töngesgasse nur noch über die Katharinenpforte erreichbar sei, führe das zu großen Umwegen für die Kundschaft und für Lieferant:innen. „Im Ergebnis könnten dem Einzelhandel die gerade in dieser Einkaufstraße wichtigen und unverzichtbaren Autokunden ausbleiben und die Sichtbarkeit der Geschäfte würde zudem leiden“, heißt es in dem Schreiben an Majer.

Aus dem selben Grund stellen sich die Geschäftsleute und die IHK auch gegen den geplanten Wegfall von Kurzzeitparkplätzen auf der Nordseite der Töngesgasse. Diese seien wichtig, damit die Kundinnen und Kunden Waren einladen und eine kurze Besorgung erledigen könnten, heißt es.

„Die Frage, was es für eine solche Einkaufsstraße bedeutet, wenn man den Autoverkehr stark einschränkt, wird offenbar zu wenig bedacht“, warfen IHK-Präsident Ulrich Caspar und Sibylle Zolles, die Vorsitzende der IG Töngesgasse, am Freitag der Stadt vor. Zolles hatte bereits im März im Ortsbeirat 1 vor einem Wegfall der Parkplätze gewarnt. Majer hatte ihr damals entgegengehalten, dass ein Auto, das stundenlang stehe, nichts zum Umsatz beitrage, eine attraktivere Straße aber schon.