CDU sieht Gewerbe-Interessen vernachlässigt
Noch 2019 hatte die CDU-Fraktion den fahrradfreundlichen Nebenstraßen als Teil des Radentscheid-Kompromisses zugestimmt. Nun sieht sie das Programm zunehmend kritisch. Die Infrastruktur für den Radverkehr zu verbessern sei zwar sinnvoll, aber weil Verkehrsflächen mehrere Anforderungen zu erfüllen müssten, müssten auch „verschiedene berechtigte Interessen“ beachtet werden, teilte die Oppositionsfraktion in einem Antrag mit. „Eine ausschließliche Radverkehrsplanung wird der Realität nicht gerecht.“ Die CDU im Römer fordert, bei der Planung zunächst zu erheben, woher die Fahrzeuge, die durch die jeweilige Straße fahren, kommen, und wohin sie wollen. Sie möchten wissen, in welche Haupt- und Nebenstraßen die Fahrzeuge ausweichen könnten. Sie will herausfinden lassen, wie viele Parkplätze es gibt, und wie viele wegfallen würden. Sie möchte, dass fahrradfreundlichen Nebenstraßen in den „Sustainable Urban Mobility Plan“ eingeordnet werden, der frühestens Ende 2022 fertig sein könnte. Aus Sicht der CDU im Römer sind der Einzelhandel und das Gewerbe bei der Vorstellung der fahrradfreundlichen Nebenstraße im Oeder Weg nicht ausreichend einbezogen worden. Sie spricht von einer „Geringschätzung des örtlichen Einzelhandels und des Gewerbes“ und einer „mangelhaft durchgeführten Bürgerbeteiligung“. Tatsächlich gab es eine öffentliche Ausstellung am Oeder Weg sowie Diskussionen im für die Öffentlichkeit zugänglichen Ortsbeirat 3. Die Koalition im Römer will laut Radentscheid-Kompromisse bis 2025 elf Nebenstraßen fahrradfreundlich umbauen. Nach dem Oeder Weg sollen Grüneburgweg und Kettelhofweg folgen. Danach die Frankenallee, die Gutzkowstraße, der Oberräder Fußweg, die Nordendstraße, die Moselstraße, die Daimler- und die Schielestraße, die Brückenstraße und die Zeuläckerstraße. Ortsbeiräte haben darüber hinaus die Ausweitung des Programms vorgeschlagen, etwa auf die Heddernheimer Landstraße.