CDU

30,1 (22,8)

Grüne

23,7 (26,0)

SPD

15,1 (18,4)

AfD

10,3 (9,0)

FDP

6,4 (8,1)

Linke

6,0 (10,4)

CDU

32,1 (25,0)

Grüne

24 (25,2)

SPD

17,1 (21,3)

AfD

9,9 (8,5)

FDP

5,5 (6,9)

Linke

5,6 (9,4)

Fünf Jahre lang hatten die Grünen in Frankfurt Wahl um Wahl gewonnen. Doch bei der Landtagswahl am Sonntag haben sich die Verhältnisse gewandelt. Die CDU ist stärkste Kraft in der Stadt – und das mit mehr als sechs Prozentpunkten Vorsprung. Die Grünen folgen auf dem zweiten Rang.

Auch bei den Erststimmen ist das Ergebnis in Deutschlands fünftgrößter Stadt deutlich. Die CDU siegte in fünf der sechs Wahlkreise. Nur Marcus Bocklet (Grüne), der in den grünen Hochburgen Nordend, Bornheim und Ostend angetreten war, konnte sein Direktmandat verteidigen.

Miriam Dahlke (Grüne), die vor fünf Jahren sensationell das Direktmandat im Frankfurter Nordwesten gewonnen hatte, scheiterte knapp gegen Tanja Jost (CDU). Dank Platz elf auf der Landesliste ist Dahlke aber weiterhin im Landtag vertreten. Die weiteren Direktmandate in Frankfurt gingen an die Christdemokraten Uwe Serke (Westen), Ralf-Norbert Bartelt (Innenstadt), Michael Boddenberg (Süden) und an Ministerpräsident Boris Rhein im Nordosten.

Bevor gegen 19 Uhr die ersten Ergebnisse aus Frankfurt auf den Bildschirmen erschienen, gab es aber auch bei der Wahlparty im Römer nur ein großes Thema: das starke Abschneiden der AfD. Während deren Vertreter:innen vor den TV-Geräten lautstark jubelten, wirkte Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) regelrecht geschockt. Sie appellierte an die demokratischen Parteien im Römer, die AfD entschlossen zu bekämpfen. „Jetzt haben wir einen gemeinsamen Feind – die AfD“, sagte Eskandari-Grünberg. Die Frankfurter SPD-Vorsitzende Ina Hartwig bezeichnete das Abschneiden der AfD als „Umbruch, der alle demokratischen Parteien herausfordert“. Allerdings: In Frankfurt lag die AfD nur knapp über ihrem Ergebnis von 2018

Auch bei der CDU herrschte deshalb zunächst einmal keine Partystimmung, „Es fällt schwer, sich an so einem Abend unbeschwert zu freuen“, sagte der Stadtverordnete Frank Nagel. Dennoch: Das eigene Ergebnis fiel für die CDU in Hessen wie auch in Frankfurt sehr erfreulich aus. „Ich habe 2011 als Stadtverordneter angefangen, aber so einen Erfolg konnte ich noch nie feiern“, freute sich Nils Kößler, Parteivorsitzender der CDU, der auch Fraktionsvorsitzender der CDU im Römer ist.

Ina Hartwig sah das Ergebnis ihrer SPD als historisch schlecht und enttäuschend an. „Insbesondere nach der gewonnenen Oberbürgermeisterwahl.“

Die Frankfurter Grünen gingen nicht besonders hart mit sich ins Gericht. Dass sie diesmal nicht stärkste Kraft in Frankfurt würden, sei absehbar gewesen, sagte Kreissprecher Burkhard Schwetje, aber: „Wir haben in Frankfurt weniger verloren als im Landesschnitt.“ Auch Marcus Bocklet wirkte nicht allzu enttäuscht. Auf dem Ergebnis lasse sich aufbauen. Bocklets Blick ging schon weit voraus auf die Kommunalwahl 2026: „Da können wir wieder stärkste Kraft werden.“

Die Linke erlitt in Frankfurt deutliche Verluste. Direktkandidat Eyup Yilmaz sprach von einem „dünnen Ergebnis“. Der Frust über den verpassten Einzug in den Landtag saß tief. „Wenn wir in den Städten nicht über acht Prozent kommen, dann schaffen wir die fünf Prozent landesweit nicht“, sagte er.

Auch die FDP erlitt Verluste. „Das Ergebnis in Frankfurt ist nicht so toll“, sagte Direktkandidatin Isabel Schnitzler: „Wir können nicht zufrieden sein – wir sind mit unseren Themen und Lösungsangeboten nicht durchgedrungen.“

Die Wahlbeteiligung lag in Frankfurt bei 61 Prozent und damit unter dem Ergebnis von 2018, als 64,9 der Wahlberechtigten abstimmten.

Angaben in Prozent; fehlende Anteile: sonstige Parteien Quelle: Landeswahlleiter