„Luftschloss“ des Oberbürgermeisters

Die CDU im Ortsbeirat lehnt die von Frankfurts OB Peter Feldmann (SPD) angekündigte Verlängerung der Tramlinie 11 bis zum Höchster Bahnhof ab. Der OB habe diese nur aus Gründen des Wahlkampfs ins Spiel gebracht.

Markus Wagner, Fraktionsvorsitzender der CDU im Ortsbeirat 6, ist grantig. Als „Luftschloss zur Oberbürgermeisterwahl“ hat er die jüngsten Ankündigungen von Peter Feldmann (SPD) zur Tramlinie 11 bezeichnet.

Die Straßenbahn quert einmal die Stadt, verbindet Höchst mit Fechenheim. Im Westen endet sie allerdings an der Zuckschwerdtstraße. Nicht etwa am Höchster Bahnhof. Der im Eingemeindungsvertrag von 1928 versprochene Anschluss der Höchster und Zeilsheimer an die städtische Trambahnnetz ist also streng genommen noch nicht abgeschlossen. Der Lückenschluss ist schon lange Thema, seit 2005 ist aber nicht viel unternommen worden, ihn zu vollziehen.

OB Feldmann und auch sein Parteigenosse und Frankfurter Verkehrsdezernent Klaus Oesterling kündigen nun aber an, die Tram bis zum Bahnhof führen zu wollen – bis spätestens 2028. Da jährt sich der Eingemeindungsvertrag zum 100. Mal.

Markus Wagner findet das albern. Sechs Jahre lang habe das Stadtoberhaupt nichts in dieser Richtung unternommen. Die aktuellen Ankündigungen seien nichts als plumper Wahlkampf. Die Verlängerung der Tramlinie sei teuer und aufwendig. Das stehe in keinem Verhältnis zum Nutzen. Ohnehin sei Höchst seit 1978 mit der S-Bahn perfekt an die Innenstadt angebunden. Eine Tramlinienverlängerung sei damit obsolet.

Frank Nagel, der Vorsitzende des Fachausschuss Verkehr der Frankfurter CDU, sieht das nicht so kritisch. Er mahnt lediglich an, die Überlegungen zu einer Verlängerung der Tramlinie 11 müssten unbedingt mit der Planung der Regionaltangente West kombiniert werden.