Großes zusammenhängendes FFH-Gebiet entsteht im Schwanheimer Wald

Die ehemalige Bahntrasse im Schwanheimer Wald wird an die Natur zurückgegeben. Die Trasse gehört zu der seit 2019 nicht mehr befahrenen Strecke zwischen Flughafen und Stadt Frankfurt westlich der A5. Bis voraussichtlich 20. Dezember wird die nun nicht mehr benötigte alte Brücke an der Oberschweinsstiege abgerissen und die Straße auf Geländeniveau neu gebaut. Entlang der zwei Kilometer langen Trasse im Schwanheimer Wald wird eine Fläche von 4,5 Hektar Größe renaturiert, um die Maßnahmen der Neubaustraße zu kompensieren. Die alte Bahntrasse wird abgebaut und ein deutscher Mischwald aufgeforstet.

Die Schwanheimer CDU-Ortsbeirätin Ilona Klimroth und der Vorsitzende der CDU Schwanheim/Goldstein, Frank Nagel, haben sich kürzlich über den aktuellen Stand der Rekultivierung informiert. Ilona Klimroth betont: „Das könnte eine sehr gelungene Kompensation der Neubaustraße werden. Denn sie vergrößert die geschlossenen Waldfläche des Stadtwaldes und macht diesen Teil wieder zugänglich für Menschen und Tiere.“

Gemäß der EU-Richtlinie 92/43/EWG sollen natürliche Lebensräume sowie wildlebende Tiere und Pflanzen erhalten werden. Diese EU-Verordnung wird umgangssprachlich auch als Fauna-Flora-, als Flora-Fauna-Habitatrichtlinie oder kurz Habitatrichtlinie bzw. „FFH“ bezeichnet. Im Planfeststellungsverfahren hat diese Maßnahme bereits die Umweltverträglichkeitsprüfung durchlaufen und die obere Naturschutzbehörde hat den landschaftspflegerischen Begleitplan inklusive der Rekultivierungsmaßnahmen festgelegt.

Frank Nagel, der auch Vorsitzender des Fachausschusses Verkehr der Frankfurter CDU ist, weist allerdings darauf hin, dass die Aufforstung im Schwanheimer Wald vor großen Herausforderungen stehe: „In den vergangenen Jahren gab es viel zu wenig Wasser im Stadtwald. Der allergrößte Teil des Waldes ist gefährdet. Auch hier in Schwanheim besteht der Boden aus wasserdurchlässigen Kies- und Sandschichten, die das Wasser nicht gut halten.“ Klimroth und Nagel erläutern, dass seit dem Jahr 2013 eine Messstation an anderer Stelle im Stadtwald das Absinken des Grundwasserspiegels um 1,4 Meter verzeichnet. Die Wurzeln vieler Bäume erreichen das Wasser in dieser Tiefe nicht und sterben ab. Die Umweltdezernentin der Stadt hat kürzlich auf diese dramatische Situation des Stadtwalds aufmerksam gemacht.

Klimroth und Nagel: „Wir hoffen, dass die erfreulich schnelle Rekultivierung trotz des niedrigen Grundwasserpegels gelingt.“