Mehr Waggons für die Frankfurter U-Bahnen
VGF und Traffiq steuern nach Kundenbeschwerden nach und sorgen für mehr U-Bahn-Waggons in Frankfurt. Doch die CDU fordert weitere Angebote.
Die Verkehrsgesellschaften Traffiq und VGF steuern beim Fahrplan in der Corona-Krise nach. Abgesehen von der U9 fahren sämtliche U-Bahn-Linien mit zusätzlichen Waggons. In den Morgenstunden sind die U-Bahnen zumindest im 15-Minuten-Takt unterwegs. Gleiches gilt für die Straßenbahnlinie 21 (Nied-Kirche – Stadion), die damit verstärkt wird. Die Buslinie 37 (Hauptbahnhof – Gutleutviertel-Briefzentrum) fährt zumindest morgens und nachmittags alle Viertelstunde.
VGF und Traffiq ziehen Konsequenzen
Damit reagieren VGF und Traffiq auf massive Kritik an den seit Montag geltenden Fahrplanänderungen. Schon zuvor hatten die Verkehrsbetriebe ihr Angebot stark ausgedünnt. Seit Montag gilt nun der sogenannte Sonntagsfahrplan plus. Das heißt: Die Linien verkehren in der Regel wie an Sonntagen und werden nur punktuell verstärkt.
Damit zogen VGF und Traffiq zum einen die Konsequenz aus dem Ausfall von Fahrerinnen und Fahrern. Zudem sei die Zahl der Fahrgäste deutlich gesunken, wie Verkehrsdezernent Klaus Oesterling mitteilte. Der SPD-Politiker sprach von einem Rückgang um 80 Prozent.
Doch schon am Montag zeigte sich, dass das Konzept nicht aufgeht. In den Morgenstunden waren die Züge der U-Bahnen und einzelner Straßenbahn- sowie Buslinien extrem voll. Einen Sicherheitsabstand von anderthalb oder gar zwei Metern zu anderen Fahrgästen einzuhalten, sei schlicht nicht möglich gewesen, beklagen etwa zahlreiche FR-Leserinnen und -Leser. Teils sei es in den Bahnen voller gewesen als vor Beginn der Corona-Krise.
Ähnliche Beobachtungen hat auch Frank Nagel gemacht. Der Vorsitzende des Fachausschusses Verkehr der Frankfurter CDU sprach gar von einem „Chaos im morgendlichen Berufsverkehr“. Er forderte eine Erweiterung des Fahrplans, die weit über die am Dienstag beschlossene Aufstockung hinausgeht.
Abends kaum was los
So will Nagel Busse und Bahnen zunächst wie an Samstagen fahren lassen. Sollten dann tatsächlich weitere Fahrerinnen und Fahrer ausfallen, könne das Angebot schrittweise reduziert werden. Ein Takt wie an Samstagen habe insbesondere morgens Vorteile. An Sonntagen sei das Angebot zu dieser Zeit extrem dürftig, gleichzeitig müssten aber immer noch viele Menschen zur Arbeit. Der 15-Minuten-Takt reiche deshalb auf manchen Linien nicht aus. Nagel nannte etwa die U4 und die U7 sowie die Straßenbahnen 11 und 16.
Gerade abends seien hingegen so gut wie gar keine Menschen mehr mit Bussen und Bahnen unterwegs. In dieser Zeit könne das Angebot weiter reduziert werden, so der CDU-Politiker.
Nagel kritisierte zudem, dass Bewohnerinnen und Bewohner mancher Stadtteile morgens vom ÖPNV regelrecht abgehängt seien. So fahre die Buslinie 25 im Norden der Stadt derzeit – wie an Sonntagen – erst ab 7 Uhr. Das sei für einige Berufspendler zu spät.