CDU will wieder stärkste Kraft werden

Partei stellt Programm für Kommunalwahl 2026 vor – Nils Kößler als Spitzenkandidat

Frankfurt – Die CDU Frankfurt macht den Anfang: Knapp neun Monate vor der nächsten Kommunalwahl am 15. März 2026 hat Parteichef Nils Kößler am Dienstag den Entwurf für das Wahlprogramm mit dem Titel „Frankfurt zur Chancenstadt machen“ sowie einen Vorschlag für die Liste der Kandidatinnen und Kandidaten präsentiert.

„Wir wollen wieder stärkste Kraft in Frankfurt werden“, sagte Kößler. Bei der vergangenen Kommunalwahl im Jahr 2021 war die CDU mit 21,9 Prozent der Stimmen nur auf Platz zwei hinter den Grünen (24,6 Prozent) gelandet. Die Christdemokraten haben 20 Mandate im Römer.

Mit ihrem Wahlprogramm will die Frankfurter Union „den Menschen einen Politikwechsel“ anbieten, sagte Kößler. Man habe „auf Prosa“ bewusst verzichtet. „Das ist ein Arbeitsprogramm und kein Grundsatzpapier“, sagte der Parteichef, der die CDU als „moderne Großstadtpartei“ sieht. „Wir wollen die Dinge wirklich umsetzen.“

Und so finden sich auf den 17 Seiten klassische CDU-Themen wie Sicherheit und Sauberkeit. „Derzeit fühlen sich viele Menschen nicht mehr sicher in der Stadt“, sagte Kößler. Das wolle man ändern, unter anderem mit der Schaffung von 50 Stellen bei der Stadtpolizei und der Ausweitung der Videoüberwachung. Zudem soll es mehr Beleuchtung geben.

Darüber hinaus schlagen die Christdemokraten ein städtisches Wohngeld für Menschen mit mittlerem Einkommen vor, das 50 bis 60 Millionen Euro im Jahr kosten könne. Außerdem wollen sie den Baulandbeschluss aussetzen. „Dieser ist so nicht tragbar“, sagte Kößler. „Er drosselt den Wohnungsbau.“ Ein Umdenken fordert die CDU auch in der Verkehrspolitik. Man wolle weiter auch aufs Auto setzen, den Abbau von Parkplätzen stoppen und das U-Bahn-Netz ausbauen. Als Beispiel nannte Kößler die Verlängerung der U-Bahn bis zur Sachsenhäuser Warte.

Die CDU will außerdem einen Schuldendeckel für die städtischen Finanzen einführen, der bei fünf Milliarden Euro liegen könne.

Personell setzt die CDU bei der Kommunalwahl auf Kontinuität. Partei- und Fraktionschef Kößler selbst tritt wieder als Spitzenkandidat an. Ihm folgen auf der vom Wahlvorbereitungsausschuss erarbeiteten Liste 15 weitere Männer und Frauen, die bereits jetzt schon der CDU-Fraktion im Römer angehören. „Unser aktuelles Team ist sehr motiviert“, begründete Kößler. „Es kann auch das Chancenteam in den kommenden fünf Jahren sein.“ Nichtsdestotrotz wolle man natürlich die „beste Mischung aus erfahrenen und neuen Kräften“, weshalb man auch anderen Mitgliedern Platz einräume. Der erste neue Name auf der Liste ist auf Platz 17 Tom Rausch, Kreisvorsitzender der Jungen Union Frankfurt. Die Frauenquote liege bei 52 Prozent, der Altersdurchschnitt bei 48 Jahren.

Erstmals will die CDU auch bei der Wahl der Kommunalen Ausländervertretung (KAV) antreten. Dies sei sein persönliches Ziel gewesen, sagte Kößler. Immerhin sei die KAV „ein wichtiges Gremium“. Der Listenvorschlag wird von Yetkin Zengin angeführt. Er arbeitet im Marketing der Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES).

Das letzte Wort jedoch haben die Mitglieder der CDU Frankfurt. Sie sollen den Entwurf des Wahlprogramms sowie die vorgelegten Kandidatenlisten auf einem Kreisparteitag am Samstag, 28.Juni, beraten und beschließen.

Die ersten 20 von 100 Kandidaten

  1. Nils Kößler (Eschersheim); 2. Susanne Serke (Sossenheim); 3. Yannick Schwander (Nieder-Erlenbach); 4. Martin-Benedikt Schäfer (Sachsenhausen); 5. Sara Steinhardt (Gallus/Gutleut); 6. Christian Becker (Oberrad); 7. Anita Akmadza (Sachsenhausen); 8. Sabine Fischer (Bornheim); 9. Veronica Fabricius (Nordend); 10. Claudia Korenke (Praunheim); 11. Albrecht Kochsiek (Westend); 12. Carolin Friedrich (Kalbach-Riedberg); 13. Robert Lange (Frankfurt Nord-Ost); 14. Frank Nagel (Schwanheim/Goldstein); 15. Verena David (Dornbusch-Ginnheim); 16. Ömer Zengin (Ostend); 17. Tom Rausch (Schwanheim/Goldstein); 18. Christoph Schmitt (Bockenheim); 19. Marie-Therese Schmidt (Frankfurt-Ost); 20. Christina Ringer (Westend)