Neue XXL-Radwege auf City Schnellstraße!
Verkehrsexperte fürchtet Stau Chaos
Von Stefan Schlagenahufer
Frankfurt- Zwei Autospuren der vierspurigen Innenstadt-Schnellstraße werden zu Radwegen. Dabei ist es die Verkehrsschlagader Frankfurts. Jetzt droht der völlige Verkehrs-Infarkt.
Frank Nagel (56), Verkehrs-Experte der CDU, fassungslos: „Die Berliner Straße ist wichtiger Teil der Ost-West-Verbindung, die alles miteinander verbindet. Hier soll der Autoverkehr nun massiv verhindert und behindert werden. Mit der Brechstange soll jeder Fahrrad fahren.“ Oberbürgermeister Walter Kolb (1902-1956, SPD) dreht sich wahrscheinlich im Grab um. Er ließ ab 1952 die Berliner Straße bauen, mit dem Schnellstraßennetz stieg Frankfurt zur Banken- und Messe-Metropole auf. Kolb, der von 1946 bis 1956 OB war, hätte die Gässchen der Altstadt, die schmale Schnurgasse wieder aufbauen. Aber er hat alles wegreißen lassen, sogar mittelalterliche Schätze wie die Weißfrauenkirchen und den Nürnberger Hof – um die Stadt dem Auto zu öffnen. Gegen Kritik am Wegreißen antwortete er nur: “Seid einig für unsere Stadt.“ Fast auf den tag genau 70 Jahre später pinseln Bauarbeiter rote Streifen auf die jeweils rechte Auto-Spur. Nach dem Koalitionsvertrag zwischen den Grünen, der SPD, FDP und Volt sollen der Anlagenring ebenso fette Fahrradspuren bekommen, der Alleenring soll Campusmeile mit Radweg und Tram werden. Nagel: „Da bleibt Autofahren, die durch die Stadt müssen, entweder der Weg in diesen Engstellen-Stau. Oder ein Umweg von 22 km über das Autobahnnetz.