Neue XL-Straßenbahn in Frankfurt: Termin zum Einsatz steht fest

40-Meter-Trams sollen bald durch Frankfurt rollen. Der Einsatz verzögerte sich mehrfach, nun gibt es einen neuen Termin.

Frankfurt – Von Mitte Dezember an sollen die neuen XL-Straßenbahnen durch Frankfurt rollen. Die 40-Meter-Wagen der neuen Baureihe T seien ab Fahrplanwechsel 15. Dezember im Einsatz. Das hat Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) in der Fragestunde der Stadtverordneten angekündigt. Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Frank Nagel, hatte nachgehakt.

Die XL-Straßenbahnen sind zehn Meter länger als die bisher in Frankfurt fahrenden Trams, die allesamt nur 30 Meter lang sind. Pro Fahrt gibt es dadurch mehr Platz für Fahrgäste. Allerdings sieht das Straßenbahnkonzept auch vor, den Takt auf allen Linien auf einen 10-Minuten-Rhythmus zu vereinheitlichen. Auf der Linie 11, wo die langen T-Wagen als erste fahren sollen, rollen die Trams in der Rush-hour bisher alle 7,5 Minuten.

ÖPNV in Frankfurt: 5-Minuten-Takt auf den wichtigsten Strecken

Zugleich sieht das Konzept vor, auf nachfragestarken Strecken eine zweite Linie ebenfalls alle zehn Minuten fahren lassen, sodass sich ein 5-Minuten-Takt ergibt. Dafür soll beispielsweise die 16 von Oberrad künftig nach Höchst statt nach Ginnheim fahren, ebenfalls mit den 40-Meter-Wagen. Dafür fährt die 21 nicht mehr nach Nied, sondern nach Ginnheim. Eine neue Linie 19 soll von Oberrad aus über die Konstablerwache zum Gravensteinerplatz rollen.

Damit gibt es sowohl zur Stadtgrenze Offenbach wie auch nach Preungesheim dann einen 5-Minuten-Takt. In der Mainzer Landstraße wird die Gesamtkapazität an Platz für Fahrgäste pro Stunde durch die Veränderungen allerdings nicht erhöht, da zwar längere Bahnen verkehren, die aber dafür eben seltener.

Günstige Lösung: Nur wenige Haltestellen müssen angepasst werden

Obwohl sie zehn Meter länger sind, passen die langen Trams an fast alle Haltestellen, da ihre Türen nur 30 Meter auseinander liegen. Nur einige wenige Haltestellen muss die VGF anpassen. Dafür sind die Stopps Börneplatz und Schießhüttenstraße schon umgebaut worden.

Bis Ende Mai läuft aktuell der Umbau der Station Galluswarte. Kleinere Anpassungen seien bis Jahresende noch an den Haltestellen Willy-Brandt-Platz, Ostendstraße, Hauptbahnhof, Ostbahnhof/Sonnemannstraße und Börneplatz/Stoltzestraße sowie – für den Fall von Umleitungen via Sachsenhausen – Baseler Platz und Otto-Hahn-Platz notwendig, erklärt Dezernent Siefert. Ebenso müssten einige Kreuzungen und auch Ampelschaltungen leicht angepasst werden.

Frankfurt: Verzögerung wegen Problemen bei Hersteller Alstom

Inzwischen sind ein Dutzend T-Wagen in der kurzen 30-Meter-Variante im Einsatz. Die Anlieferung verzögert sich stark, weil Hersteller Alstom mit der Produktion wegen Materialknappheit nicht hinterher kommt. Von den 40-Meter-Wagen ist noch kein einziger geliefert. Das erste Exemplar erwartet die VGF nun im Herbst in Frankfurt, erklärt Firmensprecherin Karola Brack.
Die VGF hat 24 kurze und 34 lange T-Wagen bestellt. Der erste 40-Meter-Wagen ist schon seit mehreren Monaten bei Hersteller Alstom in Barcelona im Test. Die XL-Trams hatte Alstom zuletzt ab Herbst 2023 ausliefern wollen. Die Auslieferung der 30-Meter-Fahrzeuge hatte sogar bereits bis Ende 2022 abgeschlossen sein sollen. (Dennis Pfeiffer-Goldmann)