Viele Bornheimer loben die Idee, Autos komplett von der oberen Berger Strafe zu verbannen. Das hat eine Umfrage der GoetheUniversitat ergeben.
VON FLORIAN LECLERC
Bornheim. Die Goethe-Universitat Frankfurt hat die Bornheimer Burger befragt, wie sich der Stadtteil verkehrlich entwickelti soil. Vie berichtet, wunschte sich demnach eine Mehrheit der Befragten eine Fugga.ngerzone zwischen den U-Bahn-Stationen Hohenstrage und Bornheim-Mitte. 80 Prozent der Befragten ohne eigenes Auto stimmten dem zu sowie 69 Prozent der Befragten, die ein Auto haben.
Zudem findet mehr als die Halite der Befragten ohne eigenes Auto, es sei keine Aufgabe der Stadt, kostenlose Parkplatze zur Verfiigung zu stellen. Dem stimmen ein Drittel der Befragten mit eigenem Auto zu. An der Umfrage nahmen 1027 Menschen aus Bornheim teil. Durchgefiihrt wurde sie im Rah-men des Forschungsprojekts „Quartier Mobil” der Goethe-Universitat, das vom Bundesbildungsministeriurn gefordert wird.
Die Technische Universitat Braunschweig, die Stadt und ein PlanungsbUro arbeiten dabei mit der Uni zusammen. Untersucht wurde bei dem Projekt, das his 2021 dauert, bereits, wie der Schulweg fur Grundschiller zur Kirchnerschule sicherer werden kann, und wie sich Parkplatze in der Freiligrathstrage umverteilen lassen.
Bei der jetzigen Umfrage wurden 3000 Fragebogen verschickt, ein Drittel kam ausgefullt zuriick. Die Ergebnisse stellte Projektleiter Mar tin Lanzendorf, •Mobilitatsforscher an der Goethe-Uni, auf Einladung der CDU im Nordend und in Bornheim vor. Lanzendorf hielt fest: „Wir waren von den Ergebnissen zur Akzeptanz der Ma1nahmen in Bornheim sehr Liberrascht. Fill– die uberwiegende Mehrheit der von uns vorgeschlagenen Umgestaltungsmagnahmen gab es hohe Zustimmung, auch von autobesitzenden Haushalten”, ,sberichtete er. „Am markantesten fanden wir, Bass Veranderungen im Parkraum auf hohe Zustimmung stogen, wenn die Bornheimer daffir etwas Attraktives erhalten, etwa mehr Platz fur Fahrradstragen, Fugwege oder Grunflachen”, sagte a weiter.
Dass alle Parkplatze in Bornheim gebUhrenpflichtig sein sollten, fand die Halfte der Befragten ohne eigenes Auto sinnvoll, au1erdem 22 Prozent der Befragten mit Auto. Uberdachte Fahrradstellplatze fan-den acht von zehn ohne Auto gut sowie sieben von zehn mit Auto. Den greaten Zuspruch erhielt der Bau von Quartiersgaragen. Dem stimmten neun von zehn Befragten beider Gruppen zu.
„Diese breite Zustimmung fiir Quartiersgaragen muss Widerhall in den mittelfristigen Politikzielen finden”, forderte Bodo Pfaff-Grciffenhagen, Fraktionsvorsitzender der CDU im Ortsbeirat 4. „Man scheint oftener fiir die Umgestaltung von Parkraum zu sein als oftmals aus der Politik und aus planungspraktischer Sicht angenommen wird”, sagte Frank Nagel, Vorsitzender des CDU-Fachausschusses Verkehr. Er empfahl, oberirdisch Platz zu schaffen fiir mehr Aufenthaltsqualitat und dafur die Autos unterirdisch fahren zu lassen.