Frankfurt: Schloßstraße bleibt gefährlich

Um die problematische Situation auf der Schloßstraße in Frankfurt zu beheben, macht die CDU im Römer einen Vorschlag.

Frankfurt – Bernd Biehl fährt seit Jahren jeden Abend über die Schloßstraße. „Ich habe nie eine Störung erlebt, jetzt wird es regelmäßig brenzlig“, sagt er. Auch in seinem Bekanntenkreis in Bockenheim rege sich Unmut. „Radfahrer und Autofahrer werden gegeneinander aufgehetzt, sich um den künstlich verknappten Raum zu streiten.“

Auf der Schloßstraße gilt seit gut einem halben Jahr ein Verbot für Autos, einspurige Fahrzeuge wie Fahrräder und Mopeds zu überholen. Seitdem fahren Radfahrerinnen und Radfahrer auf der Straße. Doch nicht alle Autofahrerinnen und Autofahrer nehmen die Regel an. Oft wird gehupt, gedrängelt und überholt.

Das Überholverbot gilt, weil zwischen Adalbertstraße und Rödelheimer Straße keine 1,50 Meter Abstand zum Überholen eingehalten werden können. Zuvor war auf der Schloßstraße ein Radweg markiert, der allerdings in der Türzone lag.

CDU will Radweg in der Schloßstraße

Die CDU im Römer will die Situation auf der Schloßstraße verbessern und hat einen Antrag auf den Weg gebracht. Demnach soll die Stadt zunächst den Bereich zwischen der Fahrbahn und den Gleisen in der Mitte der Straße befestigen. Damit werde der nötige Platz geschaffen, um einen Radweg neben der Türzone einzurichten, sagt der Antragsteller Frank Nagel, der verkehrspolitische Sprecher der CDU im Römer.

Der Radweg soll mit einer durchgezogenen Linie von der Fahrbahn getrennt und als solcher ausgeschildert sein. In einem zweiten Schritt soll die Stadt die Schloßstraße so umbauen, dass der Autoverkehr auf der Gleisanlage der Straßenbahn fahren kann.

„Die Sicherheit des Radverkehrs auf der Schloßstraße muss erhöht werden. Trotz Kontrollen und veränderter Straßenmarkierung kommt es weiterhin häufig vor, dass Radfahrerinnen und Radfahrer vom Autoverkehr bedrängt und verkehrswidrig überholt werden“, heißt es in dem Antrag.

Ortsbeirat will Gefahr auf der Schloßstraße verringern

Ein Vorteil wäre aus Sicht der CDU-Fraktion, dass bei einer Verbreiterung der Fahrbahn hin zu den Gleisanlagen keine Parkplätze verloren gingen. Für den Bau des Radschnellwegs zwischen Vordertaunus und Frankfurt (FRM 5) müsse die Schloßstraße ohnehin ertüchtigt werden.

Der Ortsbeirat 2 hatte zuletzt entschieden, dass auf dem Abschnitt zwischen Adalbertstraße und Rödelheimer Straße jeweils zwei große Piktogramme mit einem Durchmesser von drei Metern auf die Verkehrsregeln hinweisen sollen. Im Ortsbeirat 2 hatten sich Grüne und Linke dafür ausgesprochen, die rund 150 Parkplätze am Straßenrand wegfallen zu lassen, damit dort Radwege entstehen können. CDU und SPD widersetzten sich. Ortsvorsteher Thomas Gutmann (Grüne) soll nun einen Ortstermin mit Expert:innen vereinbaren.

„So eine Situation, die nur jugendliche Kampfradfahrer selbstbewusst überstehen, ist kontraproduktiv“, meint Bernd Biehl. Besser seien „schöne, breite Wege alleine für Radfahrer“. (Florian Leclerc)