Breite Zustimmung erntet das neue Straßenbahnkonzept. Verkehrsdezernent Klaus Oesterling (SPD) hatte es vor wenigen Tagen in dieser Zeitung angekündigt. Koalitionspartner CDU und Grüne wie auch die Römer-Opposition fordern sogar, dass der Ausbau im Nahverkehr noch umfangreicher ausfallen und bitte auch schnell umgesetzt werden soll.

Frankfurt – Mitten in der dritten Hitzewelle des Sommers ist der nachmittägliche Fußweg von der U-Bahn-Haltestelle nach Hause keine Erholung für Annette Rinn. Zufrieden ist die Fraktionsvorsitzende der FDP im Römer und “überzeugte ÖPNV-Nutzerin” dennoch – und zwar darüber, dass der Nahverkehr in der Stadt erheblich ausgebaut werden soll. Dafür hatte Verkehrsdezernent Klaus Oesterling (SPD) jüngst in dieser Zeitung angekündigt, bis Jahresende ein neues Straßenbahnkonzept vorzulegen.

Den Ausbau des Nahverkehr fordert auch Annette Rinn: “Es ist mit das Dringendste, was wir machen müssen.” Dass Oesterling den Fokus auf das Straßenbahnnetz lege, sei richtig. “Dieses auszubauen ist deutlich schneller und günstiger.” Allerdings kritisiert die Oppositionspolitikerin, dass die Planungen sehr lange dauerten. “Wenn das Personal im Verkehrsdezernat dafür nicht reicht, müssen mehr Planungsaufträge nach außen gegeben werden”, fordert sie. Da die Stadt ja sehr stark wachse, “brauchen wir schnelle Ergebnisse”, sagt Rinn.

CDU: Umgehend handeln

Schnelleres Vorgehen fordert auch der Koalitionspartner CDU vom SPD-Verkehrsdezernenten. Bei den Ausbauvorhaben sei “umgehend zu handeln, damit die Fahrgäste nicht wieder mehrere Jahre auf eine Verbesserung warten müssen”. Das erklären der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Römer, Martin Daum, und CDU-Verkehrsexperte Frank Nagel. Sie fordern Oesterling auf, nicht nur – wie bisher vorgesehen – 45 neue Straßenbahnen vom Typ T zu kaufen, sondern die Bestellung auf die maximal möglichen 53 Fahrzeuge aufzustocken. Die bisherige Bestellung diene nur dem Ersatz alter Fahrzeuge, jedoch müsse das Angebot für die Fahrgäste ausgebaut werden.

Unterstützung kommt von den CDU-Politikern für die Pläne aus Oesterlings Dezernat, die neuen Straßenbahnen um ein Mittelteil von 31 auf 38 Meter zu verlängern. Das bis Jahresende angekündigte Konzept solle der Dezernent umgehend vorlegen, fordern Daum und Nagel. Oesterling hatte avisiert, dass durch den Tausch von Linienästen die Elektrische gleichmäßiger ausgelastet und danach der Takt stark nachgefragter Linien verstärkt werden könne. Diese Tram-Linien sollten dann in der Hauptverkehrszeit im Fünf-Minuten-Takt fahren, fordern die CDU-Politiker.