Frankfurt. Die Arbeitsgruppe Mo­bilitätsforschung der Goethe-Uni­versität hat kürzlich im CDU-Fach­ausschuss Verkehr neue Befragungs­ergebnisse zum Thema Quartiers­ennyicklung und Mobilität vorge­stellt. Initiiert wurde die Präsentati­on durch die Vorsitzenden der CDU-Fraktionen aus dem Ortsbei­rat 3 (Nordend), Claudia Ehrhardt, und dem Ortsbeirat 4 (Bornheim und Ostend), Bodo Pfaff-Greiffen­hagen. Die wissenschaftliche Befra­gung des Frankfurter Professors Martin Lanzendorf und seiner Mit­arbeiterin Franziska Kirschner the­matisierte das städtische Parkraum­management in Zusammenhang mit Fahrradinfrastruktur, Sharing­Angeboten und dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Die Befragung von zufällig ausgewähl­ten Haushalten in einem Bornhei­mer Quartier erfolgte im Rahmen eines Verbundprojekts, das sich mit Strategien zur Zukunft urbaner Mobilität befasst. Hierbei arbeiten Wissenschaftler, Planungsbüros so­wie Städteplaner aus.frankfurt und Darmstadt zusammen, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unter der Förderlinie »Umsetzung der Leitinitiative Zukunftsstadt”. Frank Nagel, Vorsitzender des Fach­ausschusses Verkehr der CDU Frankfurt, verweist auf die Bereit­schaft vieler Befragter für neue Maßnahmen: »Das Auto ist weiter­hin in vielen Situationen nicht er­setzbar. Aber die Wahrnehmung verändert sich. Auch in Haushalten mit einem oder mehreren Autos stimmen die Befragten einem ver­änderten Parkraummanagement zu. Und das wollen wir im Dialog mit den Bürgern angehen.” »Ober­irdisch Platz schaffen für mehr Auf­enthaltsqualität, dafür Autos unter die Erde und zwar ziemlich schnell”, skizziert Claudia Ehrhardt die CDU-Position und ergänzt, dass dies auch im Koalitionsvertrag ver­einbart sei. Das Verkehrsdezernat habe hierzu im November 2018 ei­ne Ausschreibung für verschiedene Standorte in Auftrag gegeben. Aus Sicht des Fachausschusses ist es »spannend”, dass die Zustimmung zur Umwandlung von Parkraum recht groß sei. Dies gelte bei rund 40 Prozent der Befragten, die in Haushalten ohne Pkw leben.

Dies gilt aber auch bei den Be­fragten aus Haushalten mit einem oder mehreren Pkw. So stimmen der Anlage einer Fußgängerzone zwischen den U-Bahn-Stationen „Bornheim Mitte” und »Höhenstra­ße” 80 Prozent der Befragten »ohne Pkw” und 69 Prozent „mit Pkw” zu. „Die Belange der Gewerbetrei­benden auf der Berger Straße müs­sen wir aber im Blick behalten”, sagt Nagel. Quartiersentwicklung und Mobilität, das interessiert die Bewohner. So ordnen die Forscher den vergleichsweise hohen Rück­lauf von 34 Prozent der ausgeteil­ten Fragebögen (1027 von 3000 wurden zurückgeschickt) ein. Zum Ergebnis gehöre auch der Befund, dass beide Gruppen die Umwand­lung von Parkraum zugunsten neu­er Möglichkeiten für andere Ver­kehrsmittel und Nutzer befürwor­ten, wenn diese dazu beitragen, die Attraktivität und Lebensqualität im Quartier zu erhöhen. Der Errich­tung weiterer Quartiersgaragen in Bornheim stimmen beide Gruppen zu je rund 90 Prozent zu.