SACHSENHAUSEN – CDU-Gespräch über Mainkai und Schweizer Straße

Auch die CDU Sachsenhausen hat über die Schweizer Straße und die Mainkai-Sperrung diskutiert. Der zweite CDU-Verband in Dribbdebach hatte am Donnerstagabend zum Online-Gespräch eingeladen, eine Handvoll Bürger wählten sich ein, um mitzureden. Die Mainkai-Sperrung sollte ursprünglich gar nicht Thema sein, aber “wir sind von den Ereignissen überrollt worden”, begründete der Vorsitzende Ulf Homeyer seinen Wunsch, das Thema nicht auszusparen.

Denn beides hänge zusammen, bestätigte Frank Nagel, der verkehrspolitische Sprecher der Frankfurter CDU. Die Mainkai-Sperrung werde die Bürger in Sachsenhausen leiden lassen, umso mehr, wenn diese auf eine verkehrsberuhigte Schweizer Straße treffe. Die Koalition habe in ihrem Beschluss zwar eine nordmainische Umleitungsstrecke in Aussicht gestellt, “aber die sehe ich nicht, so dass klar sein dürfte, dass der Verkehr über Sachsenhausen fahren wird.” Das Gebaren der Römer-Koalition sei irritierend: Der Antrag wurde schon beschlossen, “ohne dass er von den Ortsbeiräten 1 und 5 turnusmäßig besprochen werden konnte”, wunderte sich Nagel. Unschön sei auch, dass die Sperrung von abends 19 Uhr bis morgens um 6 Uhr an Werktagen sowie am Wochenende von freitags 19 Uhr bis montags 6 Uhr, in den Ferien und an Feiertagen schon ab Frühsommer kommen solle, ohne dass dann ein Umleitungskonzept vorliege. Das solle erst in ein paar Jahren zur vollständigen Sperrung umgesetzt werden.

Umgestaltung bereits beschlossen

Der Ortsbeirat sei bei der Abstimmung klar übergangen worden, stimmte Martin Benedikt-Schäfer, Fraktionschef der CDU im Fünfer, zu. Der Ortsbeirat 5 müsse viel mehr Druck auf die Stadt ausüben, befand ein Bürger, “ich wünsche mir mehr Furor, dass ihr lauter werdet, und zwar parteiübergreifend, denn hier geht es um Sachsenhausen.”

Bei der Frage, wie die Schweizer Straße umgestaltet werden kann, waren die Zuhörer ratlos. “Man kriegt nicht alles unter: Autos, Parkplätze, Straßenbahn, Radfahrer und Fußgänger. Wie es zu lösen ist, ist mir schleierhaft”, sagte ein Sachsenhäuser. “Es wird sich nichts ändern, wenn alle Verkehrsteilnehmer bleiben sollen, da wird nur ein bisschen verschoben”, monierte ein anderer.

Wichtig sei es, die Bürger mehr einzubinden, sagte Anita Akmadza, die auch die CDU im Ortsbeirat 5 vertritt. Ihre Idee sei es, einen Fragebogen an die Geschäftsleute zu verteilen, die sagen sollten, “was sie brauchen und sich für die Umgestaltung wünschen. Es geht ja um unsere Schweizer Straße, die attraktiv bleiben soll”.

Frank Nagel wies darauf hin, dass die Umgestaltung des Kreisels am Schweizer Platz bereits beschlossen sei. Die Machbarkeitsstudie gebe das Ergebnis vor, weil der Realisierungswettbewerb den Gestaltern keine Freiheiten mehr lasse. Der Kreisverkehr werde aufgehoben, möglich sei nur noch der Geradeausverkehr von Straßenbahn und Autos durch die Mitte des Kreisels, Abbiegen in die Seitenstraßen sei nicht mehr möglich. “Das finde ich sehr schwierig”, sagte Nagel. Die Haltestelle sei dann zwar barrierefrei, aber schwierig zu erreichen.

Der Rest der Schweizer Straße, klärte der Verkehrsexperte auf, werde als Ideenwettbewerb ausgeschrieben. Das Perfide: Der Wettbewerb werde im ersten Quartal ausgeschrieben, und erst im zweiten Quartal dieses Jahres solle es laut Mobilitätsdezernent Stefan Majer (Grüne) eine Bürgerbeteiligung geben. Nagel dazu: “Fahrplan und Rahmenbedingungen sind festgelegt. Viel Spaß beim Ertragen der Ergebnisse.”

Umso wichtiger sei es, “dass sich die Betroffenen, also die Anwohner und Geschäftsleute, jetzt in den Prozess einbringen”, bekräftigte Ulf Homeyer. “Es darf kein Schnellschuss sein, sondern es muss breit diskutiert werden über bessere Aufenthaltsqualität, Parkplätze, Verkehrsführung und Radwege.” Stefanie Wehr