Schwanheim. Die alten Trams auf dem Freigelände sind eine Augen­weide. Doch die kleinsten Gäste in­teressieren sich mehr für die Hüpf­burg oder dafür,
an einer 1 :87-Mo­delltrambahnanlage selbst Züge in Bewegung zu setzen. „Das ist für die Kinder immer noch das Größ­te”, sagt Frank Nagel, der Vorsitzen­de des Vereins Historische Straßen­bahn der Stadt Frankfurt .(HSF). Seit vorigem Jahr gibt es sogar ein maßstabsgerechtes Modell des Ver­kehrsmuseums — im Verkehrsmu­seum.

Echte Fans von Tram- und Bus-Oldtimern sind mit den histori­schen Omnibussen oder Straßen­bahnen zum Fest gekommen, das der Verein und die Verkehrsgesell­schaft Frankfurt (VGF) gemeinsam organisieren. Im Pendelverkehr brachten sieben Trams aus den Jah­ren 1955 bis 1972 und drei Busse aus den Jahren 1967 bis 1989 Publi­kum aus der Innenstadt. ,Es warenetwa 3000 Fahrgäste”, freut sich Ver­ein’schef Nagel. Der Verein hat den Museumsbetrieb im alten Schwan­heimer Depot an der Rheinland­straße vor 13 Jahren dauerhaft übernommen; die VGF wollte die Museums-Kosten nicht mehr allei­ne tragen, der Rückgang der Besu­cherzahlen sollte gestoppt und neue Ideen umgesetzt werden.

Der Verein organisiert seitdem Veran­staltungen wie das Sommerfest, Beiträge zu dem „Frankfurter Tag der Verkehrsgeschichte”, der Lumi­nale, der „Nacht der Museen” oder auch öffentliche Sonderfahrten, manche unter einem eigenen Mot­to, etwa beim „Nikolaus-Express” in der Vorweihnachtszeit. Und es läuft: Voriges Jahr sind etwa 2700 Besucher zum Sommerfest im Mu­seum gezählt worden, dieses Jahr blieb man unter dieser Zahl, aber nur wenig: „Bei der Vielzahl an Konkurrenzveranstaltungen sind wir mit den Besucherzahlen zufrie­den”, sagt Nagel.

Die Schienen-Fans freuen sich über alte Fahrzeuge aus dem Fahr­leitungsbau oder den alten „Rüst­wagen Schiene”. Was auf dem Som­merfest-Flohmarkt immer geht, sind alte Schilder. „Dieses Jahr sind aber auch viele Eisenbahnbücher verkauft worden”, weiß Nagel —schließlich sei man kein Straßen­bahn-, sondern ein Verkehrsmu­seum. Und dieses Museum wächst: Neu präsentiert wurde gestern der komplette Fahrerplatz eines L-Wa­gens des Baujahrs 1955; die rundli­chen Vierachser waren bis 1986 im Linienbetrieb. Der Fahrerplatz kommt vom Museum der Offenba­cher Verkehrsbetriebe (OVB), das sich verkleinern muss. In Schwan-heim soll er zum Fahrsimulator umgebaut werden. hv