Donnerstag, 28. Januar 2021, Frankfurter Neue Presse / Lokales
Den Westbahnhof zum Verkehrsknotenpunkt ausbauen
BOCKENHEIM – CDU schlägt vor, die Straßenbahn ans S-Bahn-
Netz anzuschließen
Die Frankfurter CDU möchte den Westbahnhof zum Verkehrsknotenpunkt
ausbauen. “Eine direkte Anbindung des Westbahnhofs
mit Straßenbahnen, das wäre ein kleine, aber sehr wirksame Verbesserung
für das Gesamtsystem”, schlägt der Vorsitzende des
Fachausschusses Verkehr der Frankfurter CDU, Frank Nagel, vor.
Schon seit Jahren steht eine Sanierung des Westbahnhofs auf der
Agenda der Deutschen Bahn, auch viele Anwohner haben sich mit
Verbesserungsvorschlägen und Kritik eingebracht (wir berichteten).
Die CDU wünscht sich jedoch, dass der Westbahnhof über die Sanierung
hinaus zum Knotenpunkt ausgebaut wird, um Stadt- und
Regionalverkehr besser zu verknüpfen. Nagel erwartet, dass nach
dem Ausbau der S6 Richtung Bad Vilbel mit der neuen S-Bahn-
Station in Ginnheim, mit der Verlängerung der Straßenbahn zwischen
Bockenheim und Markuskrankenhaus bis zur Friedberger
Warte und mit dem Lückenschluss der U4 neue Mobilitätsoptionen
erwachsen. Der vorgelegte, aber noch nicht beschlossene
Frankfurter Nahverkehrsplan 2025+ sieht einige neue Straßenbahnlinien
vor. In diesem Zusammenhang schlägt die Frankfurter
CDU vor, die Straßenbahnlinien in Bockenheim direkt auch an den
Westbahnhof anzubinden, damit der derzeit meist erforderliche,
unattraktive Fußweg wegfällt, so die Christdemokraten. Frank Nagel
geht ins Detail: “Nach Fertigstellung der Ringstraßenbahn und
erst Recht nach dem Lückenschluss der U4 ändern sich die Verkehrsströme
zwischen Ginnheim, Bockenheim und dem Hauptbahnhof.
Wenn dann zwischenzeitlich der barrierefreie Ausbau
der S-Bahn-Station Westbahnhof abgeschlossen ist, macht die Anbindung
der Ringstraßenbahn an den Westbahnhof Sinn.”
Verkehrsströme analysiert
Nagel erklärt, dass die CDU in diesem Zuge die Verkehrsströme
um den Westbahnhof analysiert habe. “Dabei ist festzustellen,
dass die Anbindung aus dem Bereich Rebstock und City West ungünstig
ist”, fährt er fort. Die Haltestellen Kuhwaldstraße und Nauheimer
Straße seien vom Westbahnhof zu weit entfernt. “Wir
schlagen aufgrund der Untersuchungsergebnisse vor, dass sowohl
die zukünftige Ringstraßenbahn als auch die beiden Linien aus der
Voltastraße, die jetzige Linie 17 und zusätzlich die künftige Linie 20
über den Westbahnhof geführt werden”, so Nagel. Dazu müsse eine
rund 250 Meter lange zweigleisige Strecke zwischen der
Schnittstelle der Voltastraße mit der Hamburger Allee und der Einmündung
der Hamburger Allee in die Adalbertstraße neu gebaut
werden. “Im Zuge der fahrradfreundlichen Planung für die Robert-
Meyer-Straße und den Kettenhofweg, muss der Kreuzungsbereich
ohnehin umgebaut werden”, sagt der Verkehrspolitiker. “Die zurzeit
nicht angefahrene zweigleisige Straßenbahnhaltestelle Westbahnhof
wird dann im Richtungsbetrieb angefahren und daran
schließt sich eine eingleisige Neubaustrecke von 250 Meter durch
die Ederstraße an.
Damit kann auch die neue Linie 13 zwischen Heilbronner Straße
und Industriehof über den Westbahnhof geführt werden”, meint
Frank Nagel. Je nach Linie und Fahrtrichtung würden durch die
von der CDU vorgeschlagenen Änderungen zwischen einer und
drei Minuten Fahrtzeit hinzukommen. Doch sind sich Frank Nagel
und die CDU sicher, dass die neuen Linienführungen klare Vorteile
bieten: “Kurze Wege, bequeme Umsteigemöglichkeiten und bestens
vernetzte Bus- und Bahnverbindungen sind der Schlüssel für
einen erfolgreichen ÖPNV”, fasst Nagel zusammen. Niklas Mag