Frankfurt- Kleine Ursache, große Wirkung. Eine Woche lang hat eine Gleis-Baustelle am Börneplatz für völliges Verkehrs-Chaos in der Innenstadt gesorgt. Schuld daran: Schilder-Chaos und die Fahrspur-Wegmaßnahmen für Autofahrer.

Als in den 1950ern die großen vierspurigen Verkehrsachsen Berliner, Konrad-Adenauer- und Kurt-Schumacher-Straße durch die zerbombte Stadt gezogen wurden, gab es Frankfurt 33656 Autos. Heute sind es zehnmal mehr: 394066. Dazu kommen 200000 Autos von Pendlern.

Und was macht die Stadt? Sie halbiert die Spuren.

Frank Nagel (56), verkehrspolitischer Sprecher der Römer-CDU: “Das politische Ziel ist, dass keiner mehr mit dem Auto fährt. Es gibt aber weiter Menschen in Frankfurt, die mit dem auto fahren müssen. Handwerker, Lieferdienste, Geschäftsleute, Menschen, die in der Stadt arbeiten, und die, die Barrierefreiheit brauchen. Wenn an solchen verengten Straßen dann Baustellen oder andere nicht geplante Vorkommnisse sind, dann ist die Stadt zu. Dann ist Stillstand!“

Und den haben vergangene Woche zehntausende Autofahrer erlebt. Eine Stunde Stau! Die Innenstadt glich einem Bleichhaufen. Dazu kommt: Das Ziel der Koalition und des Radentscheids geht nicht aus: Es werden nachweislich immer mehr Autos in Frankfurt angeschafft.

Zurück zum Börneplatz: Die Autofahrer, die verzweifelt in dieser Stau-Falle saßen, versuchten zu wenden, abzubiegen, da herauszukommen. Nagel: „Die Leute wollen einfach weiterkommen, das produziert Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer. Und besonders die Fußgänger.“

Von Stefan Schlagenahuser und Jürgen Mahnke