Stadt baut Carsharing-Angebot aus
Vom Kleinwagen bis zum Transporter: Mit 90 Leihfahrzeugen will die Stadt das Carsharing-Angebot im Frankfurter Westen ausbauen. Noch in diesem Jahr soll die Inbetriebnahme starten.
„Etwa 23 Stunden pro Tag stehen private Pkw still. Gut 40 Prozent dieser Pkw werden an einem durchschnittlichen Tag gar nicht genutzt“, so Heiko Nickel, Leiter der Strategischen Verkehrsplanung im Mobilitätsdezernat. Viele sehen das private Auto in verdichteten Städten als nicht mehr zeitgemäß an. Mit neuen Carsharing-Stationen will die Stadt Frankfurt nun ein alltagstaugliches Angebot bereitstellen.
Im Frankfurter Westen sollen in den kommenden Monaten über 90 Leihfahrzeuge an rund 50 Stationen in Betrieb genommen werden. Die Anbieter „book-n-drive“ und „stadtmobil Rhein-Main“ stellen die Fahrzeuge bereit. Die Inbetriebnahme soll noch in diesem Jahr starten.
Vorteile des stationsgebundenen Angebots
Wie die Stadt mitteilt, ist das Angebot stationsgebunden. Das heißt, die Fahrzeuge lassen sich frühzeitig reservieren, sind leicht auffindbar und die Parkplatzsuche aufgrund eigener Stellplätze weniger aufwendig. Im Vergleich zum „Free-Floating-Carsharing“, bei dem es keine festen Stationen gibt, ist die Ausleihe günstiger. Das Angebot soll im öffentlichen Straßenraum angeboten werden und die 410 Carsharing-Fahrzeuge, die bereits auf privaten Stellflächen zur Verfügung stehen, ergänzen.
Das ausgebaute Angebot sorge außerdem dafür, dass mehr Stellflächen zur Verfügung stehen, so Nickel. Das habe Vorteile für Menschen, die wirklich auf ihr Auto angewiesen sind und zudem lasse sich der Raum beispielsweise auch für Fußverkehr und Stadtbegrünung besser nutzen.
Mobilitätsstationen: Mehr E-Bikes und E-Scooter
Mit dem Masterplan Mobilität zielt die Stadt auf ein nachhaltiges Gesamtverkehrssystem ab. Der Ausbau des Car-Sharing Angebots ist Teil von geplanten Mobilitätsstationen, deren Ausbau noch in diesem Jahr starten soll. Zu den Stationen gehören neben Autos auch E-Bikes und E-Scooter. In der Nähe von ÖPNV-Stationen sollen sie es erleichtern, mehrere Fahrzeuge für eine Strecke zu kombinieren.
Frank Nagel, Verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Römer, fordert sauberes Monitoring des Carsharing-Angebots. „Wenn Daten zeigen, dass Standorte nicht funktionieren, müssen sie verlegt oder verdichtet werden“, so Nagel. Man erwarte regelmäßige, transparent ausgewiesene Kennzahlen zur Auslastung der Stationen und Fahrzeuge sowie zur Nutzung.
Das Angebot im Detail
Das Gebiet in dem das Angebot ausgeweitet werden soll, umfasst die Ortsbezirke 2, 6 und 7. In Bockenheim Ost, Westend-Nord und Westend-Süd werden insgesamt 58 Fahrzeuge bereitgestellt. Für Zeilsheim, Unterliederbach, Sossenheim, Sindlingen, Höchst, Nied, Griesheim und Schwanheim-West gibt es 21 Fahrzeuge. Rödelheim, Hausen, Praunheim und Bockenheim West bekommt insgesamt 14 Pkws. Für das übrige Stadtgebiet bereitet das Straßenverkehrsamt zwei weitere Zuteilungsverfahren für 2026 vor.