Römerbriefe: Gute Sache

Die CDU findet die Waffenverbotszone notwendig. Bald kann sie noch viel mehr rechtfertigen. Die FR-Kolumne aus dem Frankfurter Rathaus.

Busch: Lass uns ein Redaktionspicknick machen.

Leppert: Gerne. Am besten abends auf der Niddastraße.

Busch: Aber da ist es doch gefährlich.

Leppert: Nee, die Polizei stellt im Bahnhofsviertel doch 0,64 Waffen pro Tag sicher.

Mit Statistiken ist das so eine Sache. Man muss sie schon genau lesen. Am Montag hieß es im Sicherheitsausschuss der Stadtverordneten: Die Polizei hat in der Waffenverbotszone im Bahnhofsviertel 445 Waffen sichergestellt. Krass, das ist beeindruckend, möchte man sagen. Allerdings: Sie tat das in knapp zwei Jahren. Das macht 0,64 sichergestellte Waffen pro Tag. Gut, das ist dann etwas weniger beeindruckend.

Martin-Benedikt Schäfer, sicherheitspolitischer Sprecher der CDU im Römer, findet trotzdem, die Einrichtung einer Waffenverbotszone sei absolut notwendig gewesen. Klar, er hatte sie ja auch immer gefordert und mit Hilfe des Oberbürgermeisters durchgesetzt. Nun kann es ja passieren, dass die CDU nach der Kommunalwahl noch so einiges mehr durchsetzen kann. Und was sie sagt, wenn das Ergebnis ihrer Politik womöglich anders ist als geplant, das lesen Sie hier, liebe Freundinnen und Freunde der Kommunalpolitik.

Römerbriefe: Was plant die CDU

Die CDU leitet die Bewerbung für die Ausrichtung der Internationalen Automobilausstellung in die Wege. Es gibt eine Ausschreibung. Von 25 Bewerbern landet Frankfurt auf Platz 23. „Das zeigt, wie wichtig die Bewerbung war“, sagt der neue Wirtschaftsdezernent Nils Kößler. „Nun wissen wir, dass wir besser sind als Paderborn und Bielefeld.“

Die CDU baut die roten Radstreifen auf den Straßen in Frankfurt zurück und weist sie als Autospuren aus. Mehr Autos fahren wieder in die Stadt, die Feinstaubbelastung steigt. „Das zeigt, wie wichtig der Rückbau der Radstreifen war“, sagt der neue Verkehrsdezernent Frank Nagel. „Es wäre ja im Moment total gesundheitsgefährdend für Radfahrerinnen und Radfahrer.“

Die CDU errichtet die Europäische Schule Frankfurt am Ratsweg, der Festplatz zieht auf den Römerberg. So wie ganz früher einmal. Dort ist es aber viel zu eng. Die Besucherinnen und Besucher drängen sich vor dem einzigen Fahrgeschäft, einer Achterbahn. „Das zeigt, wie richtig der Umzug war“, sagt die neue Bau- und Bildungsdezernentin Sara Steinhardt. „Endlich ist die Achterbahn voll ausgelastet.“

Von: Sandra Busch und Georg Leppert